Alle Fraktionen im Schömberger Gemeinderat wollen die Solarenergie voranbringen. Fotovoltaikanlagen sollen dort installiert werden, wo sie wirtschaftlich sind. Foto: tl6781 - stock.adobe.com

Fraktionen im Gemeinderat schreiben sich die Nachhaltigkeit auf die Fahnen. Vielleicht auch Nahwärmekonzept.

Schömberg - Bei der Energiewende setzt der Schömberger Gemeinderat auf mehrere Pfeiler. Eine große Rolle soll dabei Fotovoltaik spielen. Dafür müssen aber die jeweiligen örtlichen Voraussetzungen stimmen, argumentieren einige Räte. Andere sprechen sich für eine Pflicht aus.

Aktuell ist das Thema beim geplanten Neubaugebiet Hausäcker. Der SPD-Ortsverein Schömberg hat laut eigener Pressemitteilung einen Antrag zur Solarpflicht für Neubauten eingebracht. Demnach soll die Verwaltung prüfen, unter welchen Bedingungen für Neubaugebiete eine Solarstrompflicht eingeführt werden kann. Sofern die Zusatzkosten nicht aufbracht werden können, soll die Verwaltung Mietmodelle, etwa unter Beteiligung der Bürgerenergiegenossenschaft Schömberg, prüfen.

Schömbergs stellvertretende Bauamtsleiterin Ulrike Weißert teilte auf Nachfrage mit, dass in den Bebauungsplänen, die derzeit aufgestellt werden, Neubauten nach Möglichkeit Fotovoltaikanlagen bekommen. Es müssten aber die örtlichen Gegebenheiten beachtet werden. Unter Umständen käme auch ein Nahwärmekonzept infrage, so Weißert.

Dachneigung muss stimmen, damit die Einrichtung Sinn macht

Jörg Krax, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion "Mensch, Umwelt, Zukunft" (MUZ), argumentiert in die gleiche Richtung. So müsse die Dachneigung stimmen, damit Fotovoltaikanlagen Sinn machten. Als sich das Gemeinderatsgremium Ende Mai mit dem neuen Baugebiet Hausäcker befasste, regte sein Fraktionskollege Andreas Karcher an, sich Gedanken über ein Nahwärmekonzept zu machen, da in der Nähe des geplanten Neubaugebietes nahe am ehemaligen Wellenbadareal die neue Sporthalle entstehen soll.

Gerold Kraft, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV), sagte, dass über regenerative Energien im Gemeinderat bereits mehrfach gesprochen worden sei. Bis jetzt habe es aber kein Neubaugebiet gegeben, wo dies relevant gewesen sei: "Wir sind absolut offen dafür." Die Lösungen müssten aber technisch sinnvoll sein. Wenn Häuser an ein Nah- oder Fernwärmenetz angeschlossen würden, machten Fotovoltaikanlagen keinen Sinn, da sie dann unwirtschaftlich seien.

Alternative zur Windkraft, die vielerorts kritisch gesehen wird

Ohne ein solches Netz seien die Fotovoltaikanlagen in Verbindung mit einer Wärmepumpe dagegen effizient. Er halte deshalb nichts davon, Fotovoltaikanlagen vorzuschreiben: "Man muss klären, was man will und alles genau abwägen. Erst dann kann man sagen, was sinnvoll ist."

Auch die CDU-Fraktionsvorsitzende Ulrike Mayrhofer ist für Fotovoltaikanlagen, wenn sie wirtschaftlich sinnvoll seien. Nach ihrer Auffassung könnten sie eine Alternative zur Windkraft darstellen, die sie sehr kritisch sehe. Mit Windkraftanlagen würden Flächen versiegelt. Sie erinnerte daran, dass die Bürgerenergiegenossenschaft Schömberg bereits auf einigen Gebäuden Fotovoltaikanlagen installiert habe.