Sie strahlen vor Glück (von links): Torsten Broß, Christian Aberle und Horst Simschek. Foto: Dillmann

 Schömberger Rekordwerk gesegnet und entzündet / 5500 Euro für krebskranke Kinder.

Schömberg - Nach einem Jahr harter Arbeit war es am Sonntag so weit: Die weltgrößte Kerze wurde gesegnet und zugunsten krebskranker Kinder versteigert, und zwar im Rahmen des "Advent am Vorsee".

Die "Ölmühle" am Vorsee war brechend voll. Elf Monate Arbeit hatten Torsten Broß und Marcel Schätzlein-Broß, Walter und Sigi Geiger sowie weitere Helfer in das aufwendige Projekt gesteckt. Wochenlang hatte es gedauert, das Wachs in der richtigen Form und farblich abgestimmt einzuschmelzen. Die Kerzenform hatte der Bauhof Schömberg gefertigt.

Nach der Enthüllung segnete Pfarrer Johannes Holdt die Weltrekordkerze. Stolze 3,10 Meter ist die Kerze hoch und hat einen Durchmesser von 40 Zentimetern. Die sieben Dochte wurden angezündet, und eine Fürbitte wurde gesprochen.

Bürgermeister Karl-Josef Sprenger hielt in seiner Rede fest, dass einem kranken Kind alles dunkel und grau erscheine. Da könne eine Kerze aufhellend sein. Auf die Farben der Kerze eingehend, führte er aus, dass Grün für Hoffnung und Rot für Liebe stehe. Die Kerze sei auch für die Stadt Schömberg "ein Licht, das nach außen strahle".

Horst Simschek, Vorsitzender des Fördervereins Krebskranker Kinder, bedankte sich für die große Unterstützung. "Die Medizin hat es sehr schwer, wenn sich die Patienten aufgeben", bemerkte er. Umso wichtiger sei es, dass man sie auf andere, positive Gedanken bringen kann und sie dabei unterstützt, Hoffnung zu bewahren.

Dann wurde es ernst, die Auktion stand an. Das Startgebot lag bei 1000 Euro. Es gab zwei Bieter. Stolzer Besitzer wurde schließlich Christian Aberle aus Schömberg. Er erstand das Weltrekordstück für 1500 Euro. Über das Patenschaftskonto kamen 2000 Euro hinzu, und aus dem Nachlass des verstorbenen Interstuhl-Chefs Werner Link wurden 1500 Euro beigesteuert, so dass eine Summe von 5500 Euro zusammenkam.

Torsten Broß hielt fest: "Das ist nichts anderes als eine Herzenssache!" Daher hatte er auch darauf verzichtet, ins Guinnessbuch der Rekorde eingetragen zu werden. Das hätte nur die Spendensumme verringert. Er sei etwas enttäuscht, dass die Zehntausend-Euro-Marke nicht erreichen wurde. Dabei hatte er im Vorfeld bei großen Institutionen und Unternehmen um Unterstützung gebeten – vergeblich. Dennoch sagte er: "Ich bin sehr gerührt und auch beruhigt, dass die Kerze einen schönen Platz bekommt." Die Kerze soll nämlich in der Stadtkirche St. Peter und Paul aufgestellt werden. An Heiligabend soll sie bereits im Gottesdienst angezündet werden.