Nachruf: Unternehmerpersönlichkeit Richard Wöhr verstorben
Höfen/Schömberg. Große Trauer in Höfen und Schömberg: Richard Wöhr ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Sowohl als Unternehmer als auch als Musiker war Wöhr bekannt. 1967 gründete er mit viel Mut und Zielstrebigkeit in Schömberg die Richard Wöhr GmbH als Lackiererei für Industrieteile. 1972 verlagerte er die Firma nach Höfen. Inzwischen hat das Unternehmen auch einen Standort in Calmbach.
Wöhr bewies viel Fleiß, handwerkliches und technisches Können sowie unternehmerischen Weitblick. Besonderen Wert legte er auf ein familiäres Betriebsklima, die soziale Absicherung der Mitarbeiter sowie einen fairen Umgang mit Geschäftspartnern. "Er besaß ein gutes Maß an Intuition", sagt sein Sohn Stefan Wöhr, der zusammen mit seinem Bruder Jürgen Wöhr inzwischen Geschäftsführer der Wöhr-Gruppe ist. Die Richard Wöhr GmbH entwickelt, fertigt und vertreibt inzwischen Industriekomponenten für die Bereiche Steuern, Bedienen und Anzeigen, darunter Industriegehäuse, Folientastaturen, Touchscreens, Frontplatten und -folien sowie komplette Eingabe- und Anzeigesysteme.
Im Vereinsleben aktiv
Auch nach seinem Ausscheiden als Geschäftsführer im Jahre 2011 stand Richard Wöhr dem Unternehmen noch viele Jahre als Gesellschafter seinen beiden Söhnen mit Rat und Tat zur Seite. "Man muss sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man zur Verfügung hat", lautete sein Motto.
Seit 1957 war er mehrere Jahrzehnte beim Akkordeonorchester Höfen aktiv, war Gründungs- und Ehrenmitglied. Er hatte etliche Jahre in mehreren Ämtern als Vorstandsmitglied die Geschicke des Akkordeonorchesters mitgeprägt.
62 Jahre lang engagierte sich Wöhr zudem bei der Trachtengruppe Schömberg. Er war Begleitmusiker der Tanzgruppe, gründete die Schömberger Stuben- und Volksmusik und war langjähriger Notenwart. Auf seine Initiative gibt die Stubenmusik jedes Jahr ein Adventskonzert. Auch beim Trachtengau Schwarzwald war er aktiv. Dadurch trug er dazu bei, die Trachtengruppe der Glücksgemeinde weit über die Grenzen Schömbergs hinaus bekannt zu machen.
Wegen seines Engagements erhielt Wöhr die Landesehrennadel und die Staufermedaille von Baden-Württemberg. Außerdem bekam er alle wichtigen Auszeichnungen des Trachtengaus bis hin zur Heinrich Hansjakob-Medaille in Gold.