Die Ludwig-Uhland-Schule wird nicht nur saniert, es wird auch angebaut. Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat beschließt: Ludwig-Uhland-Schule bekommt drei neue Klassenzimmer statt Container

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Besuchen im Schuljahr 2019/20 bisher 267 Schüler die Schömberger Grundschule der Ludwig-Uhland-Schule, wären es laut der Prognose von Schulleiter Jürgen Weber in vier Jahren 402. Im Gemeinderat stellte er am Dienstag in seinem Sachstandsbericht die voraussichtliche Entwicklung seiner Schule vor.

Schömberg. Für das Gremium waren die Informationen wichtig: Denn es ging um die Frage, drei zusätzliche Klassenräume noch vor der anstehenden Sanierung des Gebäudes anzubauen. Damit entgeht die Gemeinde einer umständlichen Container-Lösung während der Bauzeit.

"Wir kommen an unsere Grenzen", fasste Jürgen Weber seine Ausführungen über die steigenden Schülerzahlen zusammen. Durch ihre exponierte Lage prophezeite der Schulleiter seiner Schule eine sichere Zukunft. Die Zahlen der Grundschüler steigen – die der Werkrealschule bleiben konstant. Dass sich jeder in der Runde über die positive Entwicklung freute, kam nicht überraschend. "Wir saßen hier schon einmal vor sechs Jahren und da war nicht klar, ob die Schule überhaupt weiter existieren wird", gab Gemeinderat Gerold Kraft (UWV) zu Bedenken. Jetzt muss das Gebäude saniert werden: Brandschutz, Barrierefreiheit, energiesparsame Dämmung. Zwei Millionen Euro sind dafür im Haushalt eingeplant. Aufgrund der langwierigen und lärmintensiven Arbeiten müsste der Unterricht für die Schüler in der Bauzeit ausgelagert werden. Die Idee: Klassenzimmer in Containern. Die Ausleihe würde laut Schätzung des Ingenieurbüros Dorner+Partner 309 000 Euro kosten.

In die Überlegungen schaltete sich dann die Schulleitung ein und rief die Idee auf den Plan, dauerhafte Klassenräume für die ohnehin steigenden Schülerzahlen zu schaffen. Für den Anbau von drei Klassenzimmern liegen die geschätzten Kosten bei 657 000 Euro.

Gemeinderat Andreas Ehnis (CDU) begrüßte wie der Rest des Gremiums den Vorschlag. "Da können wir ruhig ins Risiko gehen mit der Vorleistung. Die Container müssten wir nämlich wieder abgeben", resümierte er.

Sanierung verzögert sich

Auch wenn "wir nicht in die Glaskugel schauen können", wie Fraktionskollegin Ulrike Mayrhofer in Bezug auf die langfristige Entwicklung der Schülerzahlen sagte, sei der Anbau die bessere Investition. Dafür wird eine Bauzeit von 14 Monaten angepeilt – um diese Zeit verzögert sich dann auch die Sanierung der Schule, die voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr 2021 abgeschlossen sein wird.

Susanne Ring (MUZ) fragte an, ob eine weitere Nutzung der Räume durch Vereine möglich sei, falls die Schülerzahlen doch wieder rückläufig werden. "Wenn die Schule keine Schüler mehr hat, sind die drei zusätzlichen Räume unser kleinstes Problem", antwortete Andreas Ehnis. Einstimmig wurde der Antrag schließlich beschlossen und das Ingenieurbüro Dorner+Partner mit der Umsetzung beauftragt. Der Anbau soll auf drei Stöcken mit je einem Zimmer in Richtung der Calmbacher Straße erfolgen.