Der Forstamtsleiter Christian Beck (rechts) und Forstrevierleiter Elmar Maier sind gemeinsam im Schömberger Wald unterwegs.                                                                                                                                                    Archiv-Foto: Stiegler Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Forstverwaltung rechnet für die kommenden Jahre mit Minus-Ergebnissen / Viel Schadholz und schlechte Preise

Die fetten Jahren im Gemeindewald sind erst einmal vorbei. Dies haben Christian Beck vom Forstamt Balingen und Revierförster Elmar Maier in der jüngsten Sitzung des Schömberger Gemeinderats deutlich gemacht. In diesem Jahr wird mit einem Verlust von 20 000 Euro gerechnet.

Schömberg. Im Forstwirtschaftsjahr 2019 sieht es noch ein bisschen besser aus. Der Verlust wird mit 6000 Euro beziffert. So wurden im vergangenen Jahr 4300 Festmeter Holz eingeschlagen, davon entfällt die Hälfte auf zufällige Nutzungen, also Sturm- und Käferholz, das rund 1300 Festmeter ausmacht, sowie Schneebruch. "Wir haben derzeit eine außergewöhnliche Situation im Wald", betonte Beck.

Aufgrund des europaweit großen Anfalls an Schadholz seien die Holzpreise in die Knie gegangen. Dazu komme, dass der Einschlag von Schadholz teurer sei als der normale und oft über den Erlösen liege.

Auch das Forstwirtschaftsjahr 2021 werde prekär. Möglich sei ein Einschlag von 6000 Festmetern. Aufgrund der geringen Holzpreise gehe man vorsichtig zu Werk und habe vor, nur rund 4000 Festmeter einzuschlagen.

Beck fügte an, dass die Holzpreise zwischenzeitlich aber wieder etwas anziehen würden. "Wenn sich dieser Trend fortsetzt, werden wir mehr Holz machen", verwies er auf die "atmende Planung", die sich an den Gegebenheiten orientiere.

Für 2021 seien auch keine zusätzlichen Anbauten oder Nachpflanzungen geplant, lediglich die Kultursicherung auf rund 14 Hektar Fläche. Für das kommende Forstwirtschaftsjahr prognostizierte Beck einen Verlust von 39 000 Euro. Gleichwohl sei es sinnvoll, weitere Waldflächen anzukaufen, wenn sich dies anbiete.

Im laufenden Forstwirtschaftsjahr sei ein Einschlag von 4000 Festmetern geplant gewesen; rund 2000 Festmeter würden es letztlich sein: "Wir holen nicht mehr Holz aus dem Wald als unbedingt notwendig ist." Obwohl auch die Ausgaben reduziert worden seien, sei mit einem Verlust von rund 20 000 Euro zu rechnen.

Beck führte weiter aus, dass im kommenden Jahr die neue Forsteinrichtung anstehe. In diesem Zusammenhang würden die Flächen begutachtet und geprüft, welche Baumarten sinnvoll seien. Auch das Alt- und Totholzkonzept sowie das Ökokonto spielten im Rahmen der Forsteinrichtung eine Rolle, die mit dem Gemeinderat abgestimmt werde.

Revierförster Elmar Maier fügte an, dass man in diesem Jahr "beim Käfer gut weggekommen" sei; allerdings habe Sturm Bianca für einen großen Holzwurf im Schömberger Gemeindewald gesorgt.