Schüler der Ludwig-Uhland-Schule Schömberg wollten mit ihrer Präsentation beim "Afrikanischen Fest" aufrufen, den Regenwald zu schützen, weil "sonst die Tiere sterben, das Klima kaputt geht, der Mensch stirbt!". Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulfest als Abschluss der Afrika-Unterrichtsphase / Probleme des Kontinents bleiben nicht außen vor

Von Andrea Fisel

Schömberg. "Wenn man sich mit Afrika beschäftigt, kommt man nicht umhin, auch die Probleme zu thematisieren, die es dort gibt", bekennt Ingrid Seilacher bei ihrer Begrüßungsansprache auf dem Schulhof der Ludwig-Uhland-Schule Schömberg.

Seit geraumer Zeit seien ihre Schüler mit dem Thema Afrika beschäftigt, tat die Schulleiterin kund, deshalb werde das diesjährige Schulfest als "Afrikanisches Fest" gefeiert. "Auch der Erlös unserer Veranstaltung geht an die Organisation ›Plan‹, um Kindern in Afrika mehr Chancen zu ermöglichen", ließ die Rektorin wissen. Während verführerische Düfte von Koriander und Minze, Garam Masala sowie Kreuzkümmel bereits in der Luft hingen und zum Genuss landestypischer Speisen und Getränke einluden, warteten Filmvorführungen und Ausstellungen, Malereien und Aufführungen in den einzelnen Fachräumen und Klassenzimmern darauf, ihre Besucher auf eine spannende Reise durch die Vielfalt des afrikanischen Kontinents mitzunehmen.

Geografie und Geschichte, Tier- und Pflanzenwelt, Kultur und Lebensweise wurden im Rahmen der Projekttage behandelt (wir berichteten). Aber auch Themen wie Kinderarbeit, Hunger, mangelnde Bildung und ärztliche Versorgung wurden erörtert, vor allem was diese Probleme mit Europa oder sogar mit Schömberg zu tun haben. "Unsere Kinder staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass Jungen und Mädchen in manchen Gegenden Afrikas mehrere Stunden zu Fuß laufen, nur um eine Schule besuchen zu können", berichtete Seilacher.

Ungeachtet aller Probleme haben sich die Bewohner Afrikas eine erstaunliche Fröhlichkeit und Lebenslust bewahrt. Immer wieder kam diese Eigenschaft in Musik, Tänzen oder Berichten zur Sprache. Mit der Dynamik des Bewegungskanons "Simama kaa" oder dem Kampfgeist des Stocktanzes "Calinda" ließen die Erst- und Zweitklässler ihre Gäste spontan teilhaben an der Faszination afrikanischer Rhythmen. Kostproben des Musicals über eine Freundschaft in der Savanne, "Tuishi pamoja", das am 17. Juli im Kurhaus aufgeführt wird, gaben Chorsänger und Trommler unter der Leitung der Musiklehrerinnen Veronika Weller und Kristina Bard.

Original-Musik aus seiner Heimat Kamerun bot Martin Ngnoubamdjum, evangelischer Geistlicher in Pforzheim. "Die Djembe wird in unserer Region auf fast allen Festen gespielt", erklärte er. Mit seiner ansteckenden Fröhlichkeit demonstrierte er jene grundlegend positive, gemeinschaftsorientierte Lebenseinstellung, die in einem afrikanischen Sprichwort zum Ausdruck kommt: "Wenn du schnell gehen willst, geh alleine. Aber wenn du weit gehen willst, geh mit anderen."