Beim Kabarettisten Stefan Waghubinger spielten diesmal Erinnerungen an seine Kindheit eine große Rolle. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Kabarettist Stefan Waghubinger zu Gast auf Seh(e)-Bühne des Kaffee-Gässle-Vereins / Erinnerungen an die Schulzeit

Begeisternden Applaus hat der Kabarettist Stefan Waghubinger bei seinem Auftritt auf der Seh(e)-Bühne des Kaffee-Gässle-Vereins im Hotel Haus am Kurpark bekommen.

Schömberg. Es war das dritte Gastspiel des gebürtigen Österreichers, der sich inzwischen in der Glücksgemeinde eine echte Fangemeinschaft aufgebaut hat. Die Beiträge von Waghubinger unterscheiden sich auf der Bühne von den inzwischen auf "Lacheffekte" ausgelegten Beiträgen vieler anderer Kabarettisten. Waghubinger muss man zuhören und sich auf seine Gedankengänge einlassen. Sie sind eigenwillig und hintergründig.

Auf dem elterlichen Dachboden

Dieses Mal landete der Kabarettist auf dem Dachboden im Haus seiner Eltern. Erinnerungen tauchten auf. Der leere Bilderrahmen symbolisierte eine kaputte Ehe. Er deutete ihn als Ende des Bildes und Beginn einer Wand. Er sprach über seine Schulzeit. Dazwischen landete Waghubinger im Garten. Er räumte ein, dass er nie einen grünen Daumen besessen habe. Aber nach 30 Jahren in Stuttgart sei er schon derart ein Schwabe geworden, dass er das Pflanzenschutzmittel auf dem Dachboden nicht verkommen lassen könne. Die gespritzten Gurken hat er verschenkt.

Bei Waghubingers Erinnerungen ging es um einen Nussbaum. Dann kam er auf Eichhörnchen zu sprechen. Er kam zu dem Schluss, dass das graue das rote Eichhörnchen verdränge. Seine Prognose: "Wenn sie in 50 Jahren noch ein rotes Eichhörnchen sehen, dann leidet das an einer Nussallergie."

Auch die Religion war ein Thema. Vom Heilig werden im zweiten Bildungsweg zur Definition "Heilig" und "Selig" war es nicht weit. Zur Erklärung zog er Margot Käßmann heran. Nüchtern sei sie "heilig", betrunken "selig". So einfach könne man das veranschaulichen.

›Es ist überall schön, aber nicht so wie in Schömberg", leitete Waghubinger das Finale seines Programms ein. "Ich weiß wovon ich spreche. Ich sage das jeden Abend", sagte der Kabarettist und bedanke sich beim Kaffee-Gässle-Vorsitzenden Bernd Petermann, dass er ihm seine Wohnzimmereinrichtung als Dachstuhl-Dekoration überlassen habe.