Am 1. Mai 2016 wurde der Waldkindergarten "Räubernest" in Bieselsberg offiziell eingeweiht. Er entwickelte sich zur Erfolgsgeschichte. Archivfoto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Vertreter des Trägervereins stellen Arbeit im Ausschuss vor / Betriebserlaubnis für 20 Plätze

Der Waldkindergarten "Räubernest" in Bieselsberg ist eine Erfolgsgeschichte geworden. Das haben die Vorsitzende des Trägervereins, Catherina Haessler, sowie die Schatzmeisterin Stephanie Kassner deutlich gemacht.

 

Schömberg-Bieselsberg. Kassner und Haessler stellten in der jüngsten Sitzung des Schömberger Verwaltungs- und Wirtschaftsausschusses die Arbeit im "Räubernest" vor.

Die Einrichtung hatte am 4. Oktober 2015 nach zehnmonatiger Gründungsphase ihren Betrieb mit sieben Kindern aufgenommen. Damals hatte das "Räubernest" 1,25 Erzieherinnen-Stellen.

Die Gemeinde Schömberg kaufte für die Kindergartengruppe eigens einen Bauwagen mit acht Metern Länge.

Derzeit werden im "Räubernest" 13 Kinder betreut. Sie bekommen in den nächsten Wochen Verstärkung durch zwei weitere Sprösslinge. Die Gruppe besteht im neuen Kalenderjahr dann schon aus 15 Kindern. Erst seit April hat der Waldkindergarten eine Betriebserlaubnis für 20 Kindergartenplätze.

Die eineinhalb Jahre zuvor gab es nur eine Kleingruppe mit zehn Plätzen. Zur Betreuung gibt es inzwischen 2,1 Stellen und eine Hilfskraft als Verstärkung.

Bei der Aufnahme in den Kindergarten werden die Geschwister von aktiven Kindergartenkindern bevorzugt aufgenommen. Zudem kommen Schömberger Kinder vorrangig zum Zuge. Schließlich spielt auch das Anmeldedatum eine Rolle.

Kartoffeln werden angebaut

Im "Räubernest" gibt es besondere Aktivitäten. So ist einmal pro Woche am Vormittag eine "Waldkrabbelgruppe" aktiv. Die Teilnahme ist kostenlos und für alle Interessierten aus der Region zugänglich. Eine Waldkindergarten-Mutter leitet sie. Dort können sich künftige Waldkinder eingewöhnen und Neugierige Waldluft schnuppern. Für das jährliche Kartoffelfeuer-Fest werden die Knollen eigens angebaut. Des Weiteren ernten und verarbeiten die Sprösslinge Waldfrüchte oder stellen Holunderblütensirup her. Am Bauwagen wird Gemüse angebaut.

Zudem gibt es Ausflüge sowie Aktionstage im Schreinern, Imkern und Nähen. Der örtliche Förster erzählt spannende Waldgeschichten.

Im Ausschuss gab es nur Lob für die Arbeit im "Räubernest". "Es ist ganz toll, was geleistet wird", sagte zum Beispiel Gemeinderätin Ilse Nonnenmann (SPD).

Gerold Kraft (Unabhängige Wählervereinigung) machte deutlich, dass das "Räubernest" ein ergänzendes Angebot zu den herkömmlichen Kindergärten biete.

Im Bieselsberger Waldkindergarten werden derzeit

13 Kinder betreut.

(wk). Eltern müssen im Waldkindergarten für das erste Kind 122,50 Euro pro Monat bezahlen. Für das zweite Kind werden 91,90 Euro fällig, solange beide in den Waldkindergarten gehen. Für das gesamte Kindergartenjahr 2016/2017 wurden fast 88 800 Euro ausgegeben. Davon entfallen auf das Personal rund 83500 Euro. Der Rest sind Sachkosten. Über Elternbeiträge kamen rund 16 100 Euro herein. Etwa 69 300 Euro übernahm die Gemeinde Schömberg. Fast 3400 Euro bezahlte der Trägerverein.