Bürgermeister Matthias Leyn (links) und Bernd Brandl begrüßten das neue Pfarrersehepaar Maren und Jonathan Schneider. Foto: Stöß Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Jonathan Schneider übernimmt nach einem Jahr Vakanz die Stelle / Feierlicher Gottesdienst in voll besetzter Kirche

Schömberg. Der neue Pfarrer der evangelischen Verbundkirchengemeinde Schömberg, Oberlengenhardt, Langenbrand heißt Jonathan Schneider.

Nach mehr als einem Jahr der Vakanz auf dieser Stelle freuten sich die Menschen in der voll besetzten Kirche über die Anwesenheit der Pfarrersfamilie. Man bereitete der fünfköpfigen Familie einen herzlichen Empfang.

Mit seinem Grußwort hieß der Bürgermeister Matthias Leyn die Familie in Schömberg willkommen. Die ganze Gemeinde sei nun erleichtert, dass auf dieser wichtigen Stelle wieder ein fester Ansprechpartner erreichbar ist; wohl wissend, dass gerade in der heutigen "Zeit der Leistungsgesellschaft" viel verlangt werden würde, so Leyn. Gerade von einem Pfarrer würden immer die richtigen Worte erwartet. Seine Gemeinde, die Verwaltung, die Gemeinde- und Ortschaftsräte boten deshalb Jonathan Schneider und seiner Familie jegliche Unterstützung an.

Leyn dankte auch den Menschen, die während der langen Zeit ohne Pfarrer zum Wohle der Kirchengemeinde engagiert waren; stellvertretend für alle Bernd Brandl. Denn "diese Zeit war für die Kirchengemeinde und die Gemeinde Schömberg nicht einfach", meinte Leyn.

Kirchenchor singt

Drei Vertreter der jeweiligen Kirchengemeinden überbrachten ihre Fürbitten zum Wohle der neuen Pfarrersfamilie Schneider. Man wünschte Kraft, Ausdauer und Freude für Jonathan Schneider, seiner Frau Maren und den Kindern Josia, Hannah und Silas. Und bat, dass der Pfarrer die Talente seiner Mitarbeiter entdecken möge sowie dass er Ansprechpartner für Jung und Alt werden möge.

Während des Gottesdienstes gelang es dem neuen Pfarrer sofort, das Band zu seiner neuen Gemeinde zu knüpfen. Bei seiner ersten Predigt zog Schneider mit einer Erzählung von der nächtlichen Begegnung zwischen Jesus und Nikodemus alle Zuhörenden in seinen Bann.

Mit einer feinen Geste überraschte die Familie Schneider die Menschen in den Kirchenbänken. Als zugezogene Familie räumte die Familie Schneider gemeinschaftlich einen Umzugskarton aus. Viele Gegenstände wurden so zu lebendigen Bildern. Eine Landschaftskarte symbolisierte den Wunsch, viel Zeit in der Natur um Schömberg herum verbringen zu wollen. Eine Windel war selbsterklärend. Der Hammer symbolisierte das Dankeschön an die vielen fleißigen Helfer, die dafür sorgten, dass die Familie nun ihre neue Heimstatt beziehen konnte. Und die Rassel sollte einfach nur ausdrücken, dass man sich derzeit als Rasselbande sehe.

Eine besonders feierliche Note erhielt der Gottesdienst durch die Musikbeiträge des Kirchenchores und des Posaunenchores Schömberg. Letzterer eröffnete die Feier mit dem "Allegretto". Später schlossen die Bläser beschwingt und mit großem Beifall bedacht. Mit "Ich sing dir mein Lied / Cantad al Senor" erzeugten die Musiker lateinamerikanische Rhythmen. Hiermit wollte man den neuen Pfarrer, auch in dem Bewusstsein, dass Passionszeit ist, mit einen fröhlichen Lied begrüßen. Wuchtig und wohltuend ertönte das gemeinschaftlich gesungene "Großer Gott wir loben Dich". Der Kirchenchor sang am Ende die berühmte Vertonung Mendelssohns von Martin Luthers Text "Verleih uns Frieden".

Brandl, der Vorsitzende des Gesamtkirchengemeinderates klärte die Kirchengemeinschaft auf, dass Pfarrer Schneider ab sofort als "Pfarrer in Anstellung" gilt. Das bedeutet, dass er nun drei Jahre das Amt des "geschäftsführenden Pfarrers" der Verbundkirchengemeinde bekleidet. Danach habe dieser die Möglichkeit, sich im gesamten Kirchengebiet der Landeskirche auf eine Pfarrerstelle zu bewerben; natürlich auch auf die in der Gemeinde Schömberg.

Jonathan Schneider stammt ursprünglich aus dem Saarland, seine Frau aus Althengstett-Ottenbronn. Zuletzt war Schneider als Vikar in Neuffen tätig.