Im April 2012 votiert der Gemeinderat für die Beibehaltung der Teilortswahl. Archiv-Foto: Visel Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat Schömberg wird darüber zeitnah entscheiden

Schömberg. Vor jeder Kommunalwahl steht das Thema Unechte Teilortswahl in den Gemeinden, die diese Wahlform noch haben, wieder auf der Tagesordnung – so auch in Schömberg.

In nichtöffentlicher Sitzung haben sich die Stadträte und Schörzinger Ortschaftsräte darüber schon ausgetauscht. Das Schörzinger Gremium wird nach der Sommerpaus beraten. Wann der Gemeinderat darüber entscheiden wird, ist nach Auskunft von Sabine Neumann von der Stadtverwaltung noch nicht klar.

Für die Abschaffung der Teilortswahl, die die Repräsentation einzelner Teilorte beziehungsweise Wohnbezirke garantiert, stimmten vor der letzten Kommunalwahl vier Stadträte, zehn waren dagegen, Bürgermeister Karl-Josef Sprenger enthielt sich. Gleichzeitig wurde die Sitzzahl im Gemeinderat um drei auf 17 erhöht.

Auch nun ist die Tendenz innerhalb der Listen in Sachen Unechte Teilortswahl uneinheitlich: einige Räte sind für deren Abschaffung, andere wollen sie auch künftig beibehalten. Während die einen sagen, die Teilortswahl gewährleiste, dass sich Schömberg und Schörzingen auf Augenhöhe begegnen könnten; halten die Gegner dagegen, dass diese Wahlform zu kompliziert sei und ein Zusammenwachsen der Gesamtstadt verhindere.

Sascha Ströbel von der Liste Freie Bürger sagt, dass man innerhalb der Wählervereinigung schon darüber gesprochen und sich ausgetauscht habe. "Das Thema ist nicht einfach." Er selbst habe dazu eine klare Meinung. Wichtig sei, dass man darüber bald entscheide. Ströbel betont zudem, dass er sich zwar schon Gedanken über eine weitere Kandidatur bei der Gemeinderatswahl gemacht habe, endgültig entschieden habe er sich noch nicht, aber: "Die Tendenz lautet: eher ja."

Seine Listenkollege Tommy Geiger, der auch im Schörzinger Ortschaftsrat sitzt, bekennt, dass er bei einer Abschaffung der Teilortswahl "kein Bauchweh" bekomme. Er habe schon bei der Diskussion vor rund sechs Jahren diese Meinung vertreten. Ob er im Mai wieder kandidiere werde, sei offen: "Ich habe mich noch nicht entschieden."

Edwin Nagel, der zusammen mit Robert Keller für die Freie Liste im Gemeinderat sitzt, sagt, dass "wir beide uns zur Teilortswahl noch nicht kurzgeschlossen haben". Seine persönliche Meinung sei: "Wir sollten es belassen, wie es ist." Ob er sich wieder bewerben wird, sei noch unklar: "Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht."

Anders sieht das Dieter Netzer von der CDU. Er ist der Meinung, dass dieser "alte Zopf" endlich abgeschnitten gehöre. Auch sollte darüber gar nicht mehr groß diskutiert werden, weil: "Das haben wir schon getan, und viele andere auch." Für ihn steht fest, dass er bei der Kommunalwahl wieder antreten wird.