BETRIFFT: Bericht "Revision bei Holcim" vom 6. Oktober

Freunde, es ist schon ein gar eilig’ Ding um den Plettenberg, diesem einmaligen Kultur-Kleinod der Geologie: Da soll es doch dringend bis zur Neige erschöpft werden. Und deshalb muss er ertüchtigt werden durch allerlei Vorhaben wie einer "Ersatz"-Seilbahn, zu deren Verwirklichung man aber erst eine Fläche dieses schon bis an den Rand ramponierten Walds abholzen muss. Nur so geht das, denn das diene nur deren sicherem Betrieb, wie tröstlich.

Sowas erinnert mich an einen GlobalLeader, der allen Leuten ein X für ein U vormacht, dabei immer durchkommt. Und hier benimmt sich ein GlobalPlayer ebenso, indem er das alles nur noch toll findet und es durch einen Bürger-Dialog möglichst schmackhaft und genießbar machen will, indem er stolz auf Investitions-Millionen verweist. Aber wir befinden uns doch in Baden-Württemberg unter dem Grünen und Naturschützer Winfried Kretschmann, dachten wir. So bleibt die Frage Zu wessen Nutzen?

Und ganz oben auf der Agenda stehe die Arbeitssicherheit. Wohl auch deswegen ist bisher (fast) nichts passiert, obwohl da ja so manches ganz augenfällig geschieht. Dass aber damit die Schöpfung malträtiert wird und Flora und Fauna des Natur-Reservats Plettenberg einfach keine Rolle mehr spielen sollen; das bezeugt doch das fast schon verzweifelte Bemühen, uns Bürgern alle bisherigen Maßnahmen als legal, alternativlos und umweltfreundlich darzustellen und sie per Bürger-Dialog einsichtig zu machen.

Vielleicht sollte jemand versuchen, ein solches Zwiegespräch mit Heidelerche, Neuntöter, Blindschleiche oder Kreuzkröte zu führen, oder vielleicht einmal die Pflanzenarten der Roten Liste zu befragen, die verschwunden sind. Umwelt-Schutz oder Umwelt-Nutz? Das ist doch die Frage, oder?

Wilhelm Isert | Balingen