Wenn man glaub, dass ein Jungtier verletzt oder den Elterntieren etwas zugestoßen ist, soll man den zuständigen Förster oder Revierpächter informieren. (Symbolfoto) Foto: dpa

Experten warnen vor falsch verstandener Tierliebe. Förster fordert, Tier zurückzubringen. 

Schömberg - Rehkitze sehen niedlich aus. Deshalb haben wohl aus falsch verstandener Tierliebe Touristen im Kapfenhardter Tal am Pfingstmontag ein Rehkitz mitgenommen, das in der Nähe eines Weges lag. Das berichtet Dominik Dast, Förster auf der Gemarkung Unterreichenbach/Schömberg. Er wurde über den Vorfall informiert und erhielt sogar die Telefonnummer der betreffenden Ausflügler. Dast bat die Touristen telefonisch darum, das Rehkitz an die Stelle zurückzulegen, wo sie es gefunden haben, sagte er auf Anfrage des Schwarzwälder Boten. Der Förster geht davon aus, dass die einsichtigen Ausflügler sich an seine Anweisung gehalten hätten. Nach seinen Worten saß das Kitz später nicht mehr an dieser Stelle. "Ich bin mir sehr sicher, dass die Mutter es wieder angenommen hat", so Dast. Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Karlsruhe sowie Manfred Eberhardt, Leiter des Hegerings Schömberg, bestätigen den Vorfall gegenüber unserer Zeitung. Dast und Eberhardt bitten Spaziergänger eindringlich darum, Rehkitze liegen zu lassen.

"Keiner weiß besser als die Rehgeiß, was zu tun ist", so Roland Jörlitschka, Pächter im Revier Eulenloch. "Momentan ist Brut- und Setzzeit", sagt Eberhardt. Nicht nur Rehe, sondern auch andere Tiere hätten derzeit Junge.

Hunde anleinen

Wenn man aber glaube, dass ein Jungtier verletzt oder den Elterntieren etwas zugestoßen sei, solle man den zuständigen Förster oder Revierpächter informieren, sagt Gisela Scheuermann. Sie ist bei der Unteren Jagdbehörde im Landratsamt Calw als Wildtierschützerin für das Revier Schömberg eingetragen. Zudem bitten die Experten die Wanderer darum, Hunde anzuleinen.