Fordert einen letzten Versuch, Möglichkeiten für ein Bad auszuloten: Joachim Zillinger, CDU. Foto: Schwarzwälder-Bote

Fraktionen setzen bei Haushaltsreden auf Zusammenschluss / Gemeinderat steht hinter Glückskonzept

Von Martina Zieglwalner Schömberg. Einen Haushalt, der vom strengen Sparkurs geprägt ist, hat der Schömberger Gemeinderat verabschiedet. Wie ein roter Faden zog es sich durch die Reden der Fraktionsvorsitzenden, dass es bei den Ausgaben kein weiteres Einsparpotenzial gibt, ohne Leistungen zu streichen. Handlungsbedarf sehen alle bei der Touristik und Kur.Um 80 000 Euro hatte die Haushaltsstrukturkommission das nun ein Volumen von knapp 22,5 Millionen Euro umfassende Zahlenwerk kürzen können. Zur weiteren Verbesserung der finanziellen Lage um rund 200 000 Euro hatte sich die Kommission für Gebühren- und Steuererhöhungen ausgesprochen. Schwerpunkte im Vermögenshaushalt bilden der Neubau der Kindertagesstätte in Langenbrand, Renovierungsarbeiten in beiden Schömberger Kindergärten, die Modernisierung des Römerwegs und des Lengenbachwegs sowie die Ortskernsanierung Schömberg III. Auch für die Fortsetzung des Glückskonzepts sind Mittel eingestellt.

Diesen Weg wollen alle Fraktionen weiter beschreiten, betonten die Vorsitzenden. Die von Gewerbetreibenden, Vereinen und vielen Bürger mitgetragene Marketinginitiative rund um Glückswoche und Weihnachtsglück habe einen hohen Stellenwert, erklärte Joachim Zillinger, CDU. Allerdings gelte es nun, Budgetgrenzen festzulegen. "Unsere Hoffnung liegt in der geplanten Information und Befragung der Bürger, um sie für das Konzept zu begeistern, damit sie es auch mittragen", stellte Gerold Kraft von der Unabhängigen Wählervereinigung fest. Denn trotz der erfolgreichen Glückswoche, der Kontakte nach Bhutan und der guten Resonanz bei Handel und Gastronomie gebe es in der Bevölkerung noch sehr kritische Bewertungen. Auch Helmut Sperth, SPD, forderte, für dieses Projekt entschieden um Akzeptanz und aktive Unterstützung zu werben, um es mit Leben zu füllen. Auf der anderen Seite könne Schömberg im Bereich Touristik und Kur nur zusammen mit Nachbargemeinden im Enz- und im Nagoldtal wieder an Schlagkraft gewinnen. "Ein solcher Verbund muss jetzt rasch kommen mit dem Ziel, mittelfristig einen größeren Verband Tourismus Nordschwarzwald zu schaffen", unterstrich Sperth. Zillinger setzt auf die Bündelung aller Außenmarketingaktivitäten mit den Nachbargemeinden. In diesem Bereich müsse es einschneidende Veränderungen geben, so Kraft: zum einen den Zusammenschluss der Gemeinden zu einer größeren Destination, zum anderen die Organisation vor Ort, die "wir uns so nicht länger leisten können".

In Punkto Wellenbad gingen die Meinungen auseinander. Während für Sperth mit Blick auf wichtigere Aufgaben nur der Abriss innerhalb eines Jahres Sinn macht, will Kraft bis Herbst eine Entscheidung, wie es mit der Sauna weitergeht. Die CDU setzt hingegen auf einen letzten Versuch, "einen Bademehrwert für die Region neben den Talgemeinden zu schaffen". Um dies stemmen zu können, sei Unterstützung seitens der Region und des Landes erforderlich, sagte Zillinger. Falls diese Sondierungen negativ verlaufen, sei das Thema für die nächste Zeit abzuschließen, um sich anderen Zukunftsthemen zu widmen, mit denen Schömberg punkten könne.

Unisono stellten sich die Fraktionen hinter die Investitionen, mit denen die Gemeinde wichtige Schritte in die Zukunft unternehme. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat so für den Haushaltsplan 2011 aus.