Wirtschaft: Etat 2019 für Zweckverband Interkom Nordschwarzwald verabschiedet / Diskussion über Grundstückspreise
Nach schwierigem Start entdecken immer mehr Firmen das Gewerbegebiet Interkom Nordschwarzwald in Langenbrand als Standort. Am Gewerbegebiet sind Schömberg, Engelsbrand und Unterreichenbach beteiligt.
Schömberg. In der jüngsten Versammlung des Zweckverbandes wurde der Haushalt für 2019 einstimmig verabschiedet. Verbandsrechner Volker Burger stellte das Zahlenwerk vor. Der Etat hat ein Volumen von 573 000 Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt (laufender Betrieb) 58 000 und auf den Vermögenshaushalt 515 000 Euro. Von den Betriebskosten in Höhe von 35 000 Euro übernimmt Schömberg 19 250 (55 Prozent), Engelsbrand 10 500 (30 Prozent) und Unterreichenbach 5250 Euro (15 Prozent).
Der Verband rechnet für 2019 mit Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von rund 20 000 Euro. Burger freute sich darüber, dass im ersten Bauabschnitt mit einer Fläche von rund 38 000 Quadratmetern inzwischen 60 Prozent verkauft sind. Für weitere 20 Prozent steht der Verkauf bevor. Bis 2022 soll der erste Bauabschnitt vollständig veräußert sein. Für den ersten Abschnitt investierte der Zweckverband fast 4,2 Millionen Euro. Aus dem Fördertopf Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) des Landes erhielt der Verband einen Zuschuss in Höhe von 624 000 Euro, sodass er mehr als 3,5 Millionen Euro selbst aufbrachte. Burger rechnet mit Verkaufserlösen in Höhe von 2,86 Millionen Euro.
Im nächsten Jahr soll der zweite Bauabschnitt mit einer Fläche von fast 12 000 Quadratmetern erschlossen werden. Burger rechnet mit Kosten in Höhe von 785 000 Euro bei Verkaufserlösen in Höhe von 915 000 Euro. Die Grundstücke sollen bis 2022 weitgehend verkauft sein.
Filetstücke sollen teurer verkauft werden
Einen Verkaufspreis von 77 Euro pro Quadratmeter zugrunde gelegt, rechnet Burger von 2019 bis 2022 mit jährlichen Verkaufserlösen in Höhe von jeweils 400 000 Euro.
Sollten die Grundstücke des ersten und zweiten Bauabschnitts weitgehend verkauft sein, stünden 2022 rund 500 000 Euro für den Kauf der Grundstücke im dritten Bauabschnitt zur Verfügung. Hinzu kämen Investitionskosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Damit gäbe der Verband für den dritten Abschnitt mit seiner Fläche von rund 33 600 Quadratmetern circa 2,1 Millionen Euro aus. Er soll ab 2023 erschlossen werden.
Ende 2019 hat der Zweckverband voraussichtlich rund 392 000 Euro an Rücklagen. Er soll bis Ende 2022 auf mehr als eine Million Euro anwachsen. Der dritte Abschnitt könnte somit aus Rücklagen und den für 2023 und 2024 erwarteten Verkaufserlösen finanziert werden.
Bei der Aussprache über den Haushalt wurde vor allem über den Kaufpreis für die Unternehmen diskutiert. "77 Euro pro Quadratmeter ist ein sehr hoher Preis", sagte Helmut Schray. Er hat selbst dort seinen Handwerksbetrieb angesiedelt. Dazu sei viel Idealismus notwendig gewesen, sagte er. Verbandsrechner Burger regte an, für die Filetstücke mehr und für ungünstiger gelegene Grundstücke weniger als 77 Euro zu verlangen.