Die stellvertretende Hauptamtsleiterin Katrin Strauch (von links), Bauamtsleiter Martin Dittler, Bürgermeister Matthias Leyn sowie Bernhard Siebner, Heiko Panther und Achim Matje vom Büro Weber-Ingenieure stellten am Dienstagabend im Schömberger Kurhaus die Planungen für den Kreisverkehr und die Sanierung der Schwarzwaldstraße vor. Foto: Krokauer

Planer stellen bei Bürgerinformation im Kurhaus Pläne für Kreisverkehr und Sanierung der Schwarzwaldstraße vor.

Schömberg - Schömbergs Bürger brauchen in diesem Jahr viel Geduld. Schließlich wird an der Kreuzung zwischen Linden-, Schwarzwald- und Liebenzeller Straße ein Kreisverkehr gebaut. Außerdem lassen die Gemeinde und das Regierungspräsidium Karlsruhe die Schwarzwaldstraße sanieren. Die Bauarbeiten beginnen am Montag, 6. Mai.

In der Informationsveranstaltung am Dienstagabend im Kurhaus stellten Bernhard Siebner, Heiko Panther und Achim Matje vom Büro Weber-Ingenieure die Bauarbeiten und den Zeitplan vor. Siebner leitet dort den Fachbereich Infrastruktur. Innerhalb dieses Bereichs ist Panther Leiter der Abteilung Verkehrsanlagen. Matje ist Chef des Fachbereichs Bauüberwachung/Bauoberleitung. Er ist auch in Schömberg zuständig für die örtliche Bauüberwachung.

Vor rund 200 Zuhörern stellte Bürgermeister Matthias Leyn fest, dass ein Kreisverkehr an der Kreuzung zwischen Linden-, Schwarzwald- und Liebenzeller Straße die beste Lösung sei. Wegen der hohen Anforderungen an einen Kreisverkehr sei eine anspruchsvolle Planung notwendig. Er dankte den betroffenen Grundstückseigentümern für ihr Entgegenkommen. "Die Fachfirma steht in den Startlöchern", sagte Leyn. Es könnten aber noch Anregungen aufgenommen werden, versicherte er. Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung im November der Firma Eurovia den Zuschlag gegeben.

Leyn teilte mit, dass die Arbeiten am neuen Kindergarten "Eulenbächle" an der Brunnenstraße parallel zu den Arbeiten für die Schwarzwaldstraße und den neuen Kreisverkehr beginnen sollen. Der Bürgermeister räumte ein, dass die marode Brunnenstraße erst 2021/2022 saniert werde.

Siebner stellte den Bau des Kreisverkehrs in seinen Einzelheiten vor. Nach seinen Worten handelt es sich bei der Maßnahme um einen Mini-Kreisverkehrsplatz mit einem Durchmesser von 20 Metern. Der Innenraum hat einen Durchmesser von zehn Metern. Lediglich große Fahrzeuge dürfen die Innenfläche überfahren. Der Vorplatz an der evangelischen Kirche wird vergrößert.

Busbuchten in Zukunft barrierefrei

Zu allen Zufahrten lässt die Stadt einen Zebrastreifen bauen. Es entsteht eine Rampe für einen barrierefreien Zugang. Die Busbuchten werden umgebaut, damit ein Zustieg mit dem Kinderwagen oder einem Rollstuhl möglich ist. Auf dem Areal des alten Friedhofs werden elf Stellplätze angelegt. Davon ist einer für Menschen mit Behinderungen vorgesehen. Die Gemeinde ließ deshalb auf dem Areal erst kürzlich Bäume und Sträucher beseitigen. Dahinter ist eine parkähnliche Anlage geplant, teilte Leyn mit. Der ehemalige Gemeinderat Peter Burkhardt kritisierte bei der Aussprache den Eingriff in seinen Ausmaßen.

Außerdem lässt die Kommune zwei Kurzzeitstellplätze vor dem Volksbankhaus errichten. Die Zufahrt zur Neuen Mitte darf in der Nacht jedoch nicht befahren werden.

Im Bereich des Kreisverkehrs lässt die Gemeinde die Abwasserkanäle neu bauen und aufdimensionieren. Darüber hinaus werden die Wasser-, Gas-, Strom- und Telekommunikationsleitungen neu gebaut. Der Kreisel erhält eine moderne LED-Straßenbeleuchtung.

In der Schwarzwaldstraße geht es darum, die Kanäle sowie die Leitungen für Wasser, Strom und für Telefon/Internet zu erhalten. Das gilt auch für die Gehwege und Bordsteine. Eine vollständige Aufgrabung ist nach Siebners Worten nicht notwendig. Wegen der Kanäle sind nur punktuelle Aufgrabungen notwendig. Außerdem bekommt die Schwarzwaldstraße eine moderne LED-Straßenbeleuchtung.

Für die Schwarzwaldstraße und den neuen Kreisverkehr gibt die Gemeinde rund 1,44 Millionen Euro. Am Bau des Kreisverkehrs beteiligt sich der Investor in der Neuen Mitte, die Firmengruppe Krause aus Bayreuth, mit rund einer halben Million Euro. Allein der Bau des Kreisverkehrs kostet rund 1,08 Millionen Euro.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe lässt auf der Schwarzwaldstraße eine neue Asphaltdeckschicht für rund 90 000 Euro auftragen. Es handelt sich dabei aber nicht um einen Flüsterasphalt, wie Matje auf Nachfrage des stellvertretenden Bürgermeisters Joachim Zillinger deutlich machte. Zillinger hatte auf die enorme Verkehrsbelastung in der Schwarzwaldstraße aufmerksam gemacht. Außerdem machte der stellvertretende Bürgermeister auf einige marode Bordsteine aufmerksam. Zillinger ist selbst Anwohner der Schwarzwaldstraße. Würde das Regierungspräsidium einen Flüsterasphalt einbauen lassen, müsste die Baufirma rund 60 Zentimeter tief gehen, sagte Panther. Das würde wesentlich mehr kosten. Er versicherte aber, dass mit der neuen Asphaltschicht in Zukunft trotzdem die Lärmbelastung verringert wird.

Zeitplan steht nicht endgültig fest

Ein Thema des Abends war auch der Zeitplan. Im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten machte Schömbergs Bauamtsleiter Martin Dittler deutlich, dass immer Änderungen möglich seien, zumal man nicht wisse, wie das Wetter werde.

Nach den derzeitigen Planungen beginnen die Arbeiten in der Schwarzwaldstraße am 6. Mai. In einer ersten Bauphase bis Freitag, 31. Mai, wird der Abschnitt zwischen dem Feuerwehrhaus und der Brunnenstraße saniert, teilte Bauingenieur Siebner mit. Es werden eine neue Beleuchtung gebaut und die Straßenabläufe erneuert. Die Strecke bekommt eine neue Asphaltdeckschicht. Eine Durchfahrt ist nur eingeschränkt möglich. Überörtlich wird der Verkehr über Oberlengenhardt geleitet. Die Baufirma sorgt dafür, dass Fußgänger die Baustelle auf einer Seite passieren können.

In einer zweiten Bauphase wird vom 20. Mai bis 30. Juni die Schwarzwaldstraße zwischen den beiden Einfahrten in die Brunnen- und die Liebenzeller Straße saniert. Sie wird dann gesperrt. Geplant sind punktuelle Sanierungen der Kanäle. Auch hier werden eine Beleuchtung errichtet und die Straßenabläufe erneuert. Zudem bekommt die Straße auch hier neue Asphaltdeckschicht. Leyn zeigte sich offen dafür, während der Bauarbeiten in der Schwarzwaldstraße die zulässige Geschwindigkeit durch Oberlengenhardt herabzusetzen. Außerdem kann die Baustelle überörtlich über Bad Liebenzell, Unterreichenbach und Schwarzenberg umfahren werden. Innerörtlich wird der Verkehr über die Brunnenstraße geleitet. Diese darf nur in Richtung der Einmündung in die Liebenzeller Straße befahren werden.

Die Umleitungen gelten auch während der Bauphase drei zwischen dem 3. Juni und dem 29. Juli. Die Schwarzwaldstraße bleibt weiter gesperrt. Ab 27. Mai sperrt die Baufirma auch die Zufahrt zur Neuen Mitte. In dieser Zeit stehen stehen Straßen- und Tiefbauarbeiten in der Schwarzwaldstraße und in der Zufahrt zur Neuen Mitte auf dem Programm.

Phase vier fällt in die Sommerferien. Zwischen dem 29. Juli und Ende September wird der Kreisverkehr gebaut. Schwarzwald- und Liebenzeller Straße werden gesperrt. Auf dem Programm stehen Straßen- und Tiefbauarbeiten im Kreisverkehr sowie auf der Zufahrt zur Neuen Mitte. An den Umleitungen ändert sich nichts.

Während der letzten Bauphase von Mitte September bis Ende November wird die Zufahrt zur Neuen Mitte gesperrt. Dann stehen die Straßen- und Tiefbauarbeiten in den Randbereichen, etwa auf dem Vorplatz der Volksbank, sowie auf der Zufahrt zur Neuen Mitte auf dem Programm. In dieser Zeit entsteht die Rampe für den barrierefreien Zugang.

Katrin Strauch, stellvertretende Hauptamtsleiterin der Gemeinde Schömberg, teilte am Rande der Bürgerinformation mit, dass die Parkplätze in der Talstraße wegfallen. Der Kommandant der Feuerwehr Schömberg, Rainer Zillinger, appellierte an alle, sich die geltenden Halteverbote zu beachten, damit die Rettungskräfte auch während der Bauphase ihre Fristen einhalten könnten. Dafür erhielt der Kommandant viel Applaus. Für die Rettungskräfte ist zudem ein forstwirtschaftlicher Weg als Ausweichstrecke vorgesehen. Siebner versicherte, dass wichtige Einrichtungen und Geschäfte jederzeit besucht werden können. Durch Bauzäune sollen die Maßnahmen möglichst sicher über die Bühne gehen.

(wk). Schömbergs neuer Kreisverkehr hat eine Fläche von 2000 Quadratmetern, der Gehweg von 1300 Quadratmetern. Für die Parkplätze sind 200 Quadratmetern eingeplant. Die Schwarzwaldstraße wird auf einer Länge von rund 500 Metern saniert. Dabei werden 2700 Quadratmeter Fläche auf Vordermann gebracht.