Um den Bau von Windkraftanlagen gibt es Ärger zwischen Bad Wildbad und Schömberg. Foto: © Stephan Leyk – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Windkraft: Bad Wildbads Bürgermeister Mack verteidigt Standort "Kälbling" gegen Angriffe aus Schömberg

Gelassen hat Bad Wildbads Bürgermeister Klaus Mack auf die Angriffe aus Schömberg zum geplanten Windpark auf dem "Kälbling" in Calmbach reagiert.

Schömberg/Bad Wildbad. Besonders der Schömberger Gemeinderat Andreas Ehnis hatte den Entwurf des Teilflächennutzungsplans "Windenergieanlagen" für den Verwaltungsraum "Oberes Enztal" heftig kritisiert. Zu dieser Verwaltungsgemeinschaft gehören die Kommunen Bad Wildbad, Höfen und Enzklösterle.

Ehnis hatte mit scharfen Worten vor allem das Vorgehen von Bad Wildbad aufs Korn genommen. Er warf den Verantwortlichen der Kurstadt vor, den "Kälbling" für Windkraftanlagen zum Nachteil der Nachbargemeinde Schömberg ausgewählt zu haben. Die eigenen touristischen Attraktionen sollen auf Kosten der Einrichtungen in Schömberg nicht beeinträchtigt werden.

Mack kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Nach seinen Worten ist der Standort auf dem "Kälbling" für Windkraftanlagen am unproblematischsten: "Das ist ein Abwägungsprozess." Zudem sei er wegen der Windhöffigkeit für den Investor, die EnBW, interessant. Der Bad Wildbader Bürgermeister erinnerte daran, dass bei einer ersten Abfrage möglicher Einwände im Jahre 2014 keinerlei Bedenken aus Schömberg gekommen seien. Ein Gutachten habe zudem ergeben, dass die Biathlonanlage in Schömberg nicht durch Schlagschatten von Windkraftanlagen auf dem "Kälbling" beeinträchtigt werde. Darüber hinaus sei der mögliche Windpark vom Calmbacher Wohngebiet rund einen Kilometer, von der Schömberger Bebauung dagegen mehr als zwei Kilometer entfernt.

Artenschutz ist Hindernis

Der Sommerberg sowie der Riesenstein (Meisternebene) kämen als Standorte für Windkraftanlagen nicht infrage, so Mack. Der Bad Wildbader Rathauschef erinnerte daran, dass der Sommerberg sogar schon einmal als Standort für Windkraftanlagen im Gespräch gewesen sei. Es sei um Flächen gegangen, die dem Land und der Stadt gehörten. Um das Auerwild zu schützen, habe das Umweltministerium in Stuttgart jedoch seinerzeit interveniert. Eine mögliche Bannmeile von fünf Kilometern rund um touristische Attraktionen sei ohnehin wieder fallen gelassen worden, sagte Mack. Wegen des Artenschutzes scheide auch die Meisternebene als Standort für Windkraftanlagen aus, so der Bad Wildbader Rathauschef.

Nicht nachvollziehen kann Mack die Drohung aus Schömberg, ein Normenkontrollverfahren einzuleiten, sollte die Verwaltungsgemeinschaft Oberes Enztal auf die Argumente von Schömberg nicht hinreichend eingehen. Würde dadurch der Flächennutzungsplan abgelehnt werden, wären solche Anlagen auf noch mehr Flächen möglich, gibt er zu bedenken.

Mack sagte, dass nun die Stellungnahme aus Schömberg geprüft werde. In der Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Enztal am Donnerstag, 22. November, werde der Teilflächennutzungsplan verabschiedet, so der Bürgermeister. Dann gehe der Entwurf zur Prüfung an das Landratsamt Calw.