Das Männer-Ensemble "beTONT männlich" eroberte sein Schömberger Publikum im Sturm. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Vierte Schömberger Comedy-Night überzeugt Publikum voll und ganz / 4000 Euro-Spende vom Lions Club Bad Wildbad

Von Andrea Fisel

Schömberg. Ob denn nun ihr Kurhaus auch noch abgerissen werde, fragen sich wahrscheinlich zahlreiche Schömberger nach dem Besuch der vierten Comedy-Night. Gründe genug gäbe es ohne Zweifel, nach all diesen Krakeelereien, Schweinereien und Hexereien, die dort im Laufe des Abends auf die Bühne gebracht worden sind.

So befürchtete zumindest Kabarettist Gunzi Heil in Erinnerung an die letztjährige Comedy-Night, woraufhin alsbald der Abriss des Wellenbads erfolgt sei. Hinreichend Zeugen waren ja wieder anwesend, denn der Saal schien aus allen Nähten platzen zu wollen.

Auch die Schömberger Prominenz gab sich die Ehre. Sie wurde sogleich von Jörg Trippe, Moderator, Clown, Komödiant sowie gebürtiger Schömberger, mit einem Glückskäfer samt Plausch aus dem Nähkästchen begrüßt: Allen voran Joachim Zillinger als Vertreter der Gemeinde in Abwesenheit der Bürgermeisterin, nebst Martin Jost, Präsident des Lions Clubs Bad Wildbad, als Veranstalter dieser Benefizveranstaltung. Bernd Petermann, Vorsitzender des Förderkreises Kurtheater Schömberg, sowie der Ärztliche Direktor der Kinderklinik Schömberg, Gerhard Niemann, erhielten nach der Pause zusätzlich noch eine Spende über je 2000 Euro.

Was dann die nächsten dreieinhalb Stunden auf dem Programm stand, war als Musikkabarett, Clownerei, Rock, Pop und Comedy vom Feinsten angekündigt worden. "Eine Veranstaltung, die man sich nicht entgehen lassen sollte", empfahl auch Fritz Eschwey, Fotograf aus Schömberg. In der Tat wurde der Abend mehr als ein Erfolg: Die Spenden flossen in Strömen, die Stimmung war bereits zu Anfang erwartungsvoll und gelöst, steigerte sich jedoch bis zum Ende zu einem geballten Feuerwerk mit wahren Begeisterungsstürmen bis hin zu enthusiastischen Beifallsbekundungen.

Wenn Walter Schweiß, Kabarettist von der "Kleinen Bühne Ettlingen", am Ende seiner prosaischen Analyse zu dem Schluss kam, dass "nur das Arschloch der Boss sein kann" oder das Ausnahmetalent und die Mähne schwingende Stimmungskanone Gunzi Heil als Pop-Ikone alias Mick Jagger durch die Sitzreihen hüpfte, später detailgetreu seine erste Fahrstunde parodierte, bogen sich die Zuschauer vor Lachen.

Wenn dann die Seán Tracy Band, ob gesondert oder mit der stimmgewaltigen Pop- und Jazz-Sängerin Sandie Wallasch, ihre fetzigen Rocknummern oder Oldie-Ohrwürmer zum Besten gaben, riss es das Publikum von den Sitzen. Und wenn nicht zuletzt die eindrucksvollen Klangkörper von "beTONT männlich" mit einer Mixtur aus Sangesfreude, musikalischem Können und komödiantischem Talent auftraten, stand das ganze Kurhaus vollends Kopf.

Alles in allem: eine wirklich außergewöhnliche Veranstaltung, die überdies ganz im Sinne der Lions Club Mitglieder einen ansehnlichen Gewinn für die Gemeinschaft und Menschen in Not erzielte.