So sollen die neuen Mehrfamilienhäuser in Schörzingen aussehen, die einigen Räten zu wuchtig erscheinen.Foto: Almis Haus Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Gemeinderat befürwortet Bauprojekt in Schörzingen / Bebauungspläne werden geändert / Ja zu Senioren-Restaurant

Die innerörtliche Nachverdichtung ist gleich mehrmals in der Sitzung des Schömberger Gemeinderat zur Sprache gekommen. So gab es grünes Licht für den Neubau von zwei größeren Mehrfamilienhäusern in Schörzingen. Zudem sollen einige Bebauungspläne in Schömberg entsprechend geändert werden.

Schömberg. Auf den Grundstücken 76 und 78 an der Schörzinger Hauptstraße entstehen zwei Gebäude mit acht und 14 Wohneinheiten. In der Tiefgarage sollen mehr als 20 Stellplätze entstehen, weitere acht auf dem Gelände. Während die Leiterin des Bauverwaltungsamts, Sabine Neumann, erklärte, die Bebauung passe sich in die Umgebung ein, sah dies Heiko Gerstenberger anders. Seiner Meinung nach müssten die beiden Gebäude zumindest getauscht werden, damit ein homogenes Bild entstehe.

Der Schörzinger Ortsvorsteher Tommy Geiger verwies hingegen darauf, dass der Ortschaftsrat dem Bauvorhaben mit knapper Mehrheit zugestimmt habe: "Auch wenn das nur mit einer Stimme mehr ist. Mehrheit ist Mehrheit. So ist Demokratie."

In Schörzingen sei man froh darüber, dass das auf dem Gelände stehende alte Gebäude, das seit langem leer stehe, endlich verschwinde. In der Ortslage von Schömberg soll künftig eine innerörtliche Nachverdichtung durch Gebäudeaufstockungen möglich sei. Daher sollen die Bebauungspläne Brühlen, Gassen, Kochenwinkel und Ob Gassen geändert werden. Die Verwaltung wurde ermächtigt, einen geeigneten Planer für die Planänderungen auszusuchen. Der Ortschaftsrat Schörzingen hatte sich ebenfalls mit dem Thema befasst, aber keine Bebauungspläne zur Änderung vorgeschlagen.

Genehmigt hat das Gremium auch das von der Tagespflege Sabine Wenzel geplante Senioren-Restaurant "s’Zügle" am Bahnhof. Nur die aufgesetzte Terrasse, die nach den Plänen des Architekten direkt an der Bahnhofstraße endet, muss 30 Zentimeter zurückgesetzt werden. "Sonst gibt es mit dem ersten Schneepflug gleich Probleme", sagte Neumann. Josef Rohrmoser forderte in dem Bereich einen Gehweg, weil dort viele Menschen mit Behinderung unterwegs seien. Frank Polich erinnerte daran, dass ein Gehweg auf der anderen Straßenseite angedacht gewesen war, dieser von den Anliegern aber kategorisch abgelehnt worden sei.

Im Gremium war man sich einig, dass die Straße – gerade wegen der Tagespflege und dem neuen Restaurant – beruhigt werden müsse. Stadtbaumeister Horst Bisinger schlug vor, im Bereich des künftigen Restaurants eine Wohnstraße auszuweisen, zuvor solle es Tempo 30 sein.

Einigkeit herrschte unter den Räten aber auch darüber, dass man später, wenn klar ist, was im hinteren Bereich der Bahnhofstraße geschieht, auch erneut über einen Gehweg diskutiert werden müsse.

Sabine Wenzel freut sich auf die Verwirklichung ihres "Pilotprojekts", das in dieser Form einmalig sei. So habe sie schon einige Anfragen wegen ihres Senioren-Restaurants erhalten. "Ich würde mich freuen, wenn unsere Idee Schule macht und solche Projekte auch anderswo verwirklicht werden könnten", sagte sie gegenüber dem Schwarzwälder Boten.

Mit dem Bebauungsplan Gassen II stand ein einem weiteres großes Investionsvorhaben auf der Tagesordnung. Planer Martin Weisser stellte die Ergebnisse des Lärmgutachtens für das geplante Baugebiet vor. Zum einen sei der Verkehrslärm von der B 27, zum anderen Lärmemissionen der Firmen Lindner und Kiene ausgewertet worden.

Das Areal soll als allgemeines Wohngebiet beziehungsweise "urbanes Gebiet" (ähnlich eines Mischgebiets) ausgewiesen werden. Allzu gravierende Auswirkungen habe das Gutachten auf die Planungen nicht, führte Weisser aus. Der Bebauungsplan mit entsprechenden Änderungen wird nun noch einmal öffentlich ausgelegt.