Im Kurhaus in Schömberg stellt Christine Baur ihr Buch "Einmal Reha und zurück" vor.Foto: Krokauer Foto: Schwarzwälder Bote

Literatur: Christine Baur beschreibt in Tagebuchform ihre fünfwöchige Therapie / Lesung im Kurhaus

So mancher verbindet mit einer Reha eine Tortur. Auch Christine Baur aus einem kleinen Ort in der Nähe von Tübingen hat ein mulmiges Gefühl gehabt, als sie wegen ihres Tinnitus eine Reha in einer psychosomatischen Klinik im Südschwarzwald angetreten hat. Doch dann ist alles ganz anders gekommen.

Schömberg. Über ihre Erlebnisse schrieb Baur ein Buch mit dem Titel "Einmal Reha und zurück". Sie erzählt jeden Tag dieser fünf Wochen in der Reha nach. Am Sonntag, 19. Juli, stellt sie ab 19 Uhr im Lesesaal des Kurhauses in Schömberg ihr Werk vor. Der Eintritt ist frei.

Es geht nicht um medizinische Kenntnisse

"Es ist mein erstes Buch", sagt Baur. Sie war viele Jahre Erzieherin in einem Kindergarten und leitete eine Schule für musikalische Früherziehung und Reime. Sie lebt in einem kleinen Ort in der Nähe von Tübingen. "Es ist kein medizinisches Buch", stellt Baur im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten klar. Stattdessen schildert sie von der Ankunft bis zur Abfahrt Tag für Tag, was sie in der Klinik erlebt hat. Seit mehr als 20 Jahren schreibt sie auf, was sie privat bewegt, wenn auch nicht für jeden Tag wie bei ihrem Reha-Aufenthalt. Für sie ist dies eine Möglichkeit, Erlebnisse zu verarbeiten. "Ich wollte gar nicht in die Reha", bekennt sie. Doch ihr Hausarzt war anderer Meinung – ein Schock für sie. Und dann sollte sie ihre Reha auch noch in Hannover antreten. Die Rentenversicherung hat dann doch ein Einsehen und sie darf in den Schwarzwald.

Und dann die positive Überraschung für Baur: "Es war gleich schön." Baurs Buch ist in seinem Schreibstil sehr einfach und humorvoll geschrieben. Auch der schwäbische Dialekt kommt zu seinem Recht. Und natürlich sprechen Kurgäste aus Bayern und aus dem Ruhrgebiet mit ihrem jeweils typischen Dialekt. Es braucht sich aber niemand Sorgen zu machen identifiziert zu werden. Die Namen sind alle geändert und die Ähnlichkeiten mit einem Ort im Nordschwarzwald sind ohnehin "rein zufällig", sagt Baur schmunzelnd.

Die Autorin zeigt, wie schön und unterhaltend eine solche Therapie ist: "Eine Reha muss nicht grässlich sein." Baur will mit ihrem Buch den Leuten die Angst nehmen. Neben der eigentlichen Reha schildert Baur im zweiten Teil des Buches auch die ersten Wochen zu Hause. Ihr Motto lautet, dass man vieles akzeptieren und das Beste daraus machen muss. Das sei auch der rote Faden im Buch, sagt sie. Der Schlusssatz in ihrem Werk lautet denn auch: "Es ist, wie es ist und das ist gut so."

Das Cover mit dem Körbchen und der Katze hat eine besondere Geschichte. In der Ergotherapie musste Baur ein Körbchen flechten. Dabei war Handarbeit noch nie ihr Ding: "Für mich war es der Horror." Doch siehe, selbst das hat sie hinbekommen. Ihr Körbchen ziert jetzt das Cover.

Die Katze ist ein Hinweis auf ihre Tierliebe. Baur hat selbst drei Katzen. Und am Ende des Buches wartet auf den Leser ein Highlight mit den Tieren.

Weitere Informationen: Christine Baur, Einmal Reha und zurück, 1. Auflage, ISBN: 978-3-926969-37-8, Gomaringer Verlag, 12,99 Euro.