Dekan Joachim Botzenhardt (inks) setzte Anneliese Oesch als neue Kur-, Klinik- und Heimpfarrerin von Schömberg ein. Johannes Oesch freut sich über die neue Aufgabe seiner Ehefrau. Foto: Tröger Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Anneliese Oesch ist in Schömberg neue Kur-, Klinik- und Heimpfarrerin / Feierliche Amtseinsetzung

Mit einem festlichen Gottesdienst ist Anneliese Oesch in ihr Amt als Kur-, Klinik- und Heimpfarrerin in Schömberg eingesetzt worden.

Schömberg. Oesch ist bereits seit Dezember 2017 in Schömberg und hat in den verschiedenen, künftig von ihr seelsorgerisch betreuten Einrichtungen bereits Kontakte geknüpft, mitgearbeitet und Patienten und Pflegekräfte kennengelernt (wir berichteten). Mit der festlichen Fanfare "Alla Hornpipe" von Georg Friedrich Händel begleitete der Posaunenchor Schömberg den Einzug von Dekan Joachim Botzenhardt und Pfarrerin Anneliese Oesch.

"Ich freue mich, dass wir nach dem Weggang von Matthias Eidt die vakante Stelle in der Kur- und Klinikseelsorge in für unsere Verhältnisse kurzer Zeit neu besetzen konnten", sagte Dekan Botzenhardt. Seiner Ansprache stellte er das Losungswort für den Sonntag voran: "Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott" aus Jesaja 40. "Es gibt Worte, die gehen mit uns mit, die stärken uns", so der Geistliche, "sie sind Mutmacherworte. ›Sei getrost‹ ist so ein Mutmacherwort zur Einführung in ein Amt oder auf einem langen Krankheitsweg." Die Losungsworte seien ein Auftrag, der nicht besser passen könnte zur Einführung, gab Botzenhardt Pfarrerin Oesch mit auf den Weg. Denn die vornehmliche Aufgabe einer Seelsorgerin sei es, Trost zu spenden und die Menschen in den Mantel der Liebe Gottes zu hüllen. Dabei gelte es, das rechte Wort zur rechten Zeit zu finden und bei Fragen zum Glauben oder zur medizinischen Ethik zur Seite zu stehen.

Anneliese Oesch stellte sich der Gemeinde vor, indem sie an Stationen ihres Lebens deutlich machte, warum es richtig sei, dass sie in Schömberg auf dieser Pfarrstelle gelandet sei. Für ihre künftige Arbeit in neun verschiedenen Einrichtungen werde sie sich immer wieder fragen: "Was kann ich anderen weitergeben von dem, was ich von Gott empfangen habe?" Sie sieht sich für ihre neue Aufgabe gut gerüstet. "Die letzten eineinhalb Jahre haben mich gestärkt im Glauben auch an mich, dass das funktioniert in dieser Vielfalt."

Ehemann erhält Blumenstrauß

Dekan Botzenhardt erinnerte an die apostolische Verpflichtung: "Alle zusammen wirken als Glieder an einem Leib." Für Heiterkeit sorgte der Dekan nach der Verpflichtung der Pfarrerin, als er ihren Ehemann, den Bad Herrenalber Pfarrer Johannes Oesch, ebenfalls nach vorne vor den Altar bat und ihm als "Pfarrfrau" einen Blumenstrauß überreichte.

Rose Schaaf, Diakonin aus Korb im Remstal, wo Oesch zwölf Jahre als Seelsorgerin und in der Erwachsenenbildung tätig war, überreichte ein dreiteiliges Kerzenpräsent passend zu ihrem Grußwort in Gedichtform. Pfarrer Johannes Luithle, heute Direktor der Liebenzeller Mission und bis Jahresende 2017 Pfarrer in Schömberg, spielte mit den Initialen der Pfarrerin: "Du bist heute das A und O", was diese so nicht stehen lassen wollte. Es gibt nur einen, der das sagen kann und "er steht hinter dir und ist bei dir", schloss Luithle.

In ihrer Predigt ging die neue Kurpfarrerin der Frage nach: Was zählt? Bernd Brandl, Vorsitzender des Kirchengemeinderates der Verbundkirche Schömberg-Oberlengenhardt-Langenbrand, betonte, dass der Dienst von Oesch in den Heimen sehr gefragt und ebenso sehr geschätzt sei.

Schömbergs Bürgermeister Matthias Leyn freute sich, dass so eine erfahrene und vielseitig kompetente Pfarrerin künftig die Stelle besetze und sicherte ihr die vertrauensvolle Zusammenarbeit zu.

Christof Eck vom katholischen Kirchengemeinderat hofft auf eine baldige Neu-Besetzung der Kur- und Heimpfarrerstelle bei der katholischen Gemeinde, denn es habe sich bewährt, die Kurseelsorge ökumenisch zu organisieren.

Tanja Dickmann vom Pflegeheim Haus Martényi sprach für die Pflegekräfte und betonte die Spontanität der Kurpfarrerin. Aus einer Mitarbeiterbesprechung heraus habe sie einen sterbenden Patienten über mehrere Stunden begleitet: "Es gibt so vieles für das ich mich bei Ihnen bedanken kann. Sie haben Licht gebracht."

Der Kirchenchor umrahmte den Gottesdienst mit zwei Liedbeiträgen. Beim anschließenden Stehempfang bestand die Möglichkeit, Anneliese Oesch im Gespräch näher kennenzulernen.