Die schlechten Busverbindungen für Schüler, die im Januar 2017 auch noch teurer werden, verärgern die Eltern. In Schömberg entbrannte im Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss darüber eine heftige Diskussion. Foto: Fritsch

Gemeinderäte sind erbost über steigende Buskosten für Schüler im Kreis Calw.

Schömberg - Die Preiserhöhung bei den Schüler-Busfahrkarten im Kreis Calw ab Januar 2017 erbost Eltern. Jetzt haben auch einige Gemeinderäte im Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss von Schömberg heftige Kritik an der Preispolitik des Landkreises Calw geübt.

CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger hat die steigenden Preise bei den Busverbindungen für Schüler im Gremium angesprochen.

Fraktionskollege Andreas Ehnis, selbst betroffener Vater, nahm den Ball auf und klagte ebenfalls über die seiner Meinung nach hohen Preise und das schlechte Angebot: "Die meisten Kinder stehen im Bus." Hätten sie bei einer anderen Verbindung dann mal Platz, müssten sie eine Sightseeing-Tour auf sich nehmen.

Anfragen aus Bad Herrenalb

Ehnis hatte schon einmal bei einer anderen Gelegenheit gefragt, ob Schömberg im Enzkreis nicht besser aufgehoben wäre als im Landkreis Calw. Und Zillinger teilte in der Ausschusssitzung mit, dass er schon Anfragen aus Bad Herrenalb bekommen habe, ob Schömberg beim Projekt Landkreiswechsel nicht auch mitmachen wolle. Er gab in diesem Zusammenhang zu bedenken, dass einige Auszubildende inzwischen nach Pforzheim geschickt würden.

SPD-Fraktionschefin Susanne Ring teilte mit, dass Schüler bei der Fahrt mit dem Bus von Schömberg nach Calw immer umsteigen müssten. "Die Lobby der Busunternehmer ist unheimlich stark", klagte sie. Daraus zog Ehnis den Schluss: "Es ist nicht empfehlenswert, sein Kind nach Calw zu schicken."

Die teuren und schlechten Busverbindungen für Schüler im Landkreis Calw sorgen weiter für Ärger unter den Eltern. Und jetzt zunehmend auch unter den Kommunalpolitikern vor Ort, wie das Beispiel Schömberg zeigt. Diese Stimmung dürfen Landrat Helmut Riegger und der Kreistag auf keinen Fall unterschätzen. Sie würden sich keinen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie nachbesserten und der Kreis nun doch einen Teil der Preiserhöhung tragen würde. Sollte das nicht geschehen, könnte in Schömberg wie in Bad Herrenalb der Wunsch keimen, in einen anderen Landkreis – hier den Enzkreis – zu wechseln. Gemeinderat Andreas Ehnis hat sich bereits in diese Richtung geäußert. Außerdem: Wegen der schlechten Busverbindungen könnten auch die Berufsschulen in Calw ausbluten, weil Pforzheim attraktiver ist. Das kann wohl kaum im Interesse des Kreistags sein.