Das Mittagessensangebot stößt in den Kindergärten auf große Resonanz. Täglich kommen 50 bis 60 Menüs auf den Tisch. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausbau der Plätze für die Kleinsten geplant / Mittagessensangebot kommt an / Täglich bis zu 60 Mahlzeiten gefragt

Von Martina Zieglwalner Schömberg. Wenn der Neubau des Kindergartens in Langenbrand realisiert ist, stehen in Schömberg 70 Betreuungsplätze für Kleinkinder zur Verfügung. Dann ist einschließlich der Kapazität der Tagesmütter auch der Rechtsanspruch des Landes Baden-Württemberg erfüllt, für 34 Prozent der unter Dreijährigen einen Platz bereit zu stellen. Eine hohe Auslastung von nahezu 100 Prozent sei in den sechs Schömberger Einrichtungen zu verzeichnen, erklärte Hauptsamtleiterin Evelyn Foerster bei der Präsentation der Zahlenfortschreibung für die Kindergärten in den Jahren 2011 bis 2014 im Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss. Eine Ursache sei auch, dass für Kleinkinder unter drei Jahren in altersgemischten Gruppen zwei Plätze zu berechnen sind. So seien von den 273 bestehenden Plätzen bis zum Sommer 272 Plätze mit 251 Kindern belegt.

 

In der Gesamtgemeinde gebe es so genügend Betreuungsangebote für den Nachwuchs. Und bei Engpässen oder Überkapazitäten könne die Verwaltung kurzfristig reagieren, einzelne Gruppen beispielsweise von einem Teilort in den anderen verlegen. Sie hoffe jedoch, dass bis September 2012 der Neubau des Kindergartens in Langenbrand eingeweiht ist, um in der Kleinkindgruppe 20 weitere Plätze für Babys ab acht Wochen einrichten zu können.

Dass dieses Angebot eine immer wichtigere Rolle spielt, stellte der SPD-Fraktionsvorsitzende Helmut Sperth fest. Angesichts des wachsenden Fachkräftemangels sei mit einer zunehmenden Berufstätigkeit junger Mütter zu rechnen. Da seien Kindergarten und Schule dann ein Entscheidungskriterium für junge Familien, in welchen Ort sie ziehen. Schömberg sei in Sachen Kinderbetreuung gut aufgestellt, betonte Gerold Kraft, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Wählervereinigung. Allerdings gab er zu bedenken, dass die Gemeinde trotz sinkender Kinderzahlen immer mehr Geld ausgibt.

Im Jahr 2010 hat sich die Gemeinde die Kinderbetreuung 1,8 Millionen Euro kosten lassen, denen Einnahmen aus Gebühren und Zuschüssen in Höhe von 680 000 Euro gegenüberstehen, wie Evelyn Foerster aufgelistet hatte. Der Kostendeckungsgrad betrage so knapp 38 Prozent. Der Anteil der Eltern liege mit 13,9 Prozent unter dem von Gemeindetag empfohlenen Satz von 20 Prozent.

Die Umstellung des Gebührensystems hätten die Eltern weitgehend positiv aufgenommen, da es unkompliziert und übersichtlich sei, erklärten die Kindergartenleiterinnen Stephanie Müller und Brunhilde Heger. Kritik komme jedoch von Familien, bei denen mehrere Kinder eine Tagesstätte besuchen, da bisher nur für einen Platz Gebühren angefallen waren und so die Kosten für sie teils um mehr als 100 Prozent gestiegen seien. Den Ärger gelindert habe jedoch die Einführung des Mittagessensangebots, das gut ankomme. Der Preis von zwei Euro für ein hochwertiges Essen mit drei Gängen sei unschlagbar, betonte Brunhilde Heger. Täglich seien bis zu 60 Mahlzeiten gefragt.