"Wie wird unsere Zukunft in Schömberg aussehen?" scheinen Kinder der Ludwig-Uhland-Schule zu fragen. Der Gemeinderat befasste sich bei seinen Haushaltsplanungen in der jüngsten Sitzung auch mit dieser Thematik. Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat beschließt Haushaltsplan 2013 / Mit enormer Kraftanstrengung die Herausforderungen meistern

Von Andrea Fisel

Schömberg. So, wie die Mitglieder des Gemeinderats Schömberg zusammen mit Bürgermeisterin Bettina Mettler und den Vertretern der Verwaltung die jüngste Gremiumssitzung bewältigten, beabsichtigen sie, die Zukunft der Gemeinde zu gestalten.Diesen Herausforderungen wollen alle Beteiligten mit Mut, Entschlossenheit und Tatkraft begegnen.

Ein mehr als vierstündiges Mammutprogramm, überdies 18 Tagesordnungspunkte allein im öffentlichen Teil, mussten mit Geduld, Sachverstand und Verantwortungsbewusstsein bearbeitet werden. "Vision ist die delikate Balance zwischen Realitätssinn und Vision", stellte Joachim Zillinger, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Gemeinderat, seiner Rede zum Haushaltsplan 2013 in der jüngsten Ratssitzung voraus.

Auf dieser Grundlage, ein Gleichgewicht zu finden und zu bewahren zwischen finanziell verantwortbaren, für die Bürger der Gemeinde notwendigen Maßnahmen sowie zukunftsorientierten, bisweilen sogar utopisch erscheinenden Zielen, beschlossen die Ratsmitglieder über alle Fraktionen hinweg und einstimmig den Haushaltsplan 2013. Das 414 Seiten starke Werk, unterteilt in Haushaltssatzung für den Kämmereihaushalt, Wirtschaftsplan für den Eigenbetrieb Touristik und Kur sowie Wirtschaftsplan für den Eigenbetrieb Wasserversorgung, weist eine momentan gute finanzielle Situation auf.

"Unsere Finanzen scheinen gefestigt, der Schuldenstand nach unten gedrückt", stellte Zillinger fest. Auch Gerold Kraft, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Wählervereinigung, freute sich: "Aufgrund positiver Zahlen des Haushaltserlasses sind unsere Zuführungsraten zum Vermögenshaushalt in den nächsten vier Jahren zwischen 646 000 und 797 000 Euro sehr stabil."

Die Meinung der SPD-Fraktion gab derVorsitzende Helmuth Sperth wider: "Dem Anschein nach sind wir vermögend; schließlich sind im Jahr 2012 unsere angelegten Gelder in Höhe von 11 Millionen Euro wieder auf dem Gemeindekonto gelandet."

Eine zuverlässige Kinderbetreuung, die vorbildliche Jugendarbeit, aber auch die unsichere Zukunft der Ludwig-Uhland-Schule kamen zur Sprache. Attraktive Wohnangebote sowohl für Familien als auch für Senioren, Ansiedlungen im interkommunalen Gewerbegebiet oder attraktive Einrichtungen zur Freizeitgestaltung müssen angestrebt werden. Die Neugestaltung der Ortsmitte sowie die Sanierung zahlreicher Straßen und kommunaler Einrichtungen sind erforderlich.

Weiter wurden mögliche Auswirkungen des demografischen Wandels, steigende Personalkosten sowie Unsicherheit in der allgemeinen Finanzpolitik in Erwägung gezogen. "Wir müssen den Wandel unserer Gesellschaft aktiv mitgestalten", so das Fazit im Gremium. Einen dringenden Appell richtete Sperth an die CDU-Fraktion, von ihrer strengen Haltung gegen das Glückskonzept abzuweichen: "Das Thema Glück ist nur dann glaubwürdig, wenn wir es auch als wertefundiertes Konzept in unserer Gemeinde mit unseren Bürgerinnen und Bürgern weiterentwickeln und leben."