In Schömberg soll es bald einen Waldkindergarten geben. Foto: dpa/Schutt Foto: Schwarzwälder-Bote

Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss gibt einstimmig grünes Licht / Das letzte Wort hat der Gemeinderat / Start wohl im Oktober

Von Wolfgang Krokauer

Schömberg. Für die Vorschulkinder ab drei Jahren soll es in Schömberg ein neues Angebot geben. Der Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss billigte in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig den Plan, einen Waldkindergarten zu verwirklichen. Der Trägerverein existiert bereits.

Der Ausschuss empfahl dem Gemeinderat, den Waldkindergarten in die kommunale Bedarfsplanung aufzunehmen und 63 Prozent der Betriebskosten des Kindergartens zu übernehmen. Zudem beteiligt sich die Gemeinde mit 80 Prozent am nach Abzug der Entgelte und des Zuschusses der Gemeinde bestehenden Abmangels. Überdies soll die Verwaltung beauftragt werden, eine schriftliche Vereinbarung auszuhandeln, die auch die Definition der Betriebskosten enthält. Schömberger Kinder sollen bevorzugt aufgenommen werden. Zudem schlug der Ausschuss vor, den Vertrag zunächst zu befristen. Der Entwurf wird dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.

Von allen Fraktionen gab es nur Zustimmung. Ilse Nonnenmann lobte das Vorhaben, weil es sich um den ersten Kindergarten dieser Art auf der Enz-Nagold-Platte handele. So könne Schömberg für Eltern attraktiv gehalten werden. Jürgen Krauth-Kopp von der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV) wollte aber wissen, wer aufgenommen wird. "Das ist Verhandlungssache", antwortete Hauptamtsleiterin Evelyn Foerster. Man könne festlegen, dass Kinder aus Schömberg bevorzugt aufgenommen würden.

Trotzdem meldete Andreas Ehnis (CDU) Bedenken an, falls der Zuspruch von außen höher sein sollte, als aus Schömberg. Er hätte gerne eine Deckelung. Und sollten von zwölf Kindern neun nicht aus Schömberg kommen, sehe er für einen Waldkindergarten keinen Bedarf. Foerster wiederholte ihren Vorschlag, wonach Einheimische Vorrang haben sollten. Sie riet aber davon ab, feste Prozentzahlen einzuführen. Bürgermeister Matthias Leyn gab zu bedenken, dass sich die Zusammensetzung der Kinder ständig ändere. Foerster teilte mit, dass nach den Informationen der Verwaltung 19 unverbindliche Anmeldungen für den Waldkindergarten vorlägen. Zehn dieser Kinder stammten aus Schömberg. "Damit besteht ein Anspruch auf Aufnahme in die Bedarfsplanung", heißt es in der Sitzungsvorlage.

Hinter der Idee stand Gemeinderat Udo Bertsch: "Das ist keine schlechte Sache." Gabriele Freimüller (UWV) sprach sich dagegen aus, ständig darauf zu achten, dass nur Einheimische den Kindergarten besuchen. Bei den Schulen würden schließlich auch alle nach Kindern von auswärts rufen. Vielleicht seien die Sprösslinge in den Kindergärten später einmal Schüler der Ludwig-Uhland-Schule, so Freimüller. Gegenüber unserer Zeitung teilte Catherina Haessler, Vorsitzende des Trägervereins Waldkindergarten Räubernest, mit, dass das Projekt im Oktober starten soll.