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Schömberg sieht sich "umzingelt". Entwurf desTeilflächennutzungsplanes Windenergie abgelehnt.

Schömberg - Heftige Kritik gibt es aus Schömberg an den Plänen des Regionalverbandes Nordschwarzwald im Hinblick auf die Windenergie.

Der Gemeinderat von Schömberg hat in seiner Sitzung am Dienstagabend mehrheitlich den Entwurf des Teilflächennutzungsplanes Windenergie des Regionalverbandes abgelehnt. Vier Gemeinderäte der SPD-Fraktion schlossen sich dem Votum dagegen nicht an.

Die Mehrheit des Gremiums wendet sich gegen das Ausweisen von bestimmten Vorranggebieten zur Nutzung der Windenergie. Betroffen sind die Gebiete Langenbrander Höhe/Hirschgarten, Hengstberg, Hartebene, Hauswald, Kälbling und Schmierofen.

Stattdessen regt das Gremium das Prüfen und Ausweisen von Flächen als Vorranggebiete für die Nutzung der Windenergie in den Bereichen Dietersberg (Enzklösterle), Christophshof (Bad Wildbad), Sommerberg, Gütersberg und Heidenberg (jeweils Bad Wildbad) an. Sie seien für Windkraftanlagen besser geeignet.

Für Fristverlängerung

Wie es in dem im Auftrag der Gemeinde Schömberg erstellten Schreiben von Rechtsanwalt Michael Rohlfing heißt, drohe Schömberg von Windkraftanlagen "umzingelt" zu werden, sollte der Teilregionalplan in der vorgelegten Fassung verabschiedet werden. Rohlfing stand in der Sitzung für Fragen zur Verfügung.

Die Kommune fürchtet eine Beeinträchtigung von Wohngebieten. Außerdem hat sie Angst vor negativen Auswirkungen auf touristische Anlagen wie zum Beispiel auf den geplanten Aussichtsturm in Oberlengenhardt.

Darüber hinaus beantragt die Gemeinde eine Verlängerung der Frist bis mindestens Ende September, um eine Stellungnahme zum Entwurf des Teilregionalplanes abzugeben. Eigentlich würde die Frist am 29. Juni enden. Allerdings gibt es erst an diesem Tag eine Besprechung zwischen Vertretern des Regionalverbandes Nordschwarzwald und der Gemeinde Schömberg. Wegen dieser Unterredung könnte sich die Stellungnahme von Schömberg noch ändern. Der Gemeinderat müsste sie dann noch einmal beraten.

In der Aussprache lehnte Gemeinderätin Elfriede Mösle-Reisch im Namen der SPD-Fraktion die Stellungnahme der Mehrheit des Gremiums ab. Sie sagte, dass die Gebiete Hengstberg sowie Langenbrander Höhe durchaus für den Bau von Windkraftanlagen geeignet seien. Die Kommune brauche Planungssicherheit. Zudem hielt sie es für unnötig, einen Rechtsanwalt für eine solche Stellungnahme zu beauftragen. Das Geld könne sinnvoller ausgegeben werden.

Dieser Auffassung widersprach Gemeinderat Andreas Ehnis (CDU). In der von Anwalt Rohlfing ausgearbeiteten Stellungnahme seien viele Angelegenheiten angesprochen worden, über die man sich sonst keine Gedanken gemacht hätte. "Ich freue mich, dass wir einen Rechtsanwalt zu Rate gezogen haben", sagte Ehnis.