Mit Unterstützung des "Wochenberg-Echos" singt der Liederkranz die lateinische Messe Brève in C-Dur. Fotos: Dillmann Foto: Schwarzwälder Bote

Seit 175 Jahren gibt es den Liederkranz / Verein ist "eine der stärksten Lokomotiven im Schuppen"

Schömberg. Anlässlich seines 175-jährigen Bestehens hat der Liederkranz Schömberg einen Festtag der Superlative auf die Beine gestellt. Ob Festgottesdienst, Totenehrung oder Festakt in der Stauseehalle – alle Programmpunkte waren spannend und abwechslungsreich. Die Gäste waren beeindruckt.

Der Jubiläumsakt begann feierlich in der Kirche. Der Liederkranz sang dort mit Unterstützung des "Wochenberg-Echos" die lateinische Messe Brève in C-Dur und füllte so die heilige Räumlichkeit mit einer beeindruckenden Stimmgewalt. Die Begleitung an der Orgel übernahm Albert Wochner. Vollkommen wurde das Erlebnis durch die gelungenen Einsätze der Stadtkapelle unter der Leitung von Thomas Scheiflinger. Pfarrer Johannes Holdt nannte den Gesang ein "Himmelsgeschenk".

Nach dem festlichen Gottesdienst bildeten mehr als 650 Teilnehmer eine Prozession, die sich von der Kirche zum Friedhof bewegte, um dort die Verstorbenen der vergangenen 175 Jahre zu ehren: die Bürgergarde in ansehnlichen Uniformen, die Stadtkapelle mit glänzendem Instrument, die Partnervereine mit gehissten Fahnen. Der Vorsitzende Hans Steiner zollte den verstorbenen Sängern Respekt.

Michael Ashcroft, Präsident des Chorverbands Zollernalb, verneigte sich zu Beginn seiner Festrede in der Stauseehalle buchstäblich, um seine hohe Wertschätzung dem Männergesangsverein gegenüber zum Ausdruck zu bringen: "Mit weit über 30 Sängern gehört der Liederkranz Schömberg ohne jeden Zweifel zu den stärksten Lokomotiven in unserem Schuppen", sagte er anerkennend. Anschließend überreichte er die Ehrenurkunde zum 175-jährigen Bestehen des Vereins.

Walter Schempp, Vorsitzender der TG Schömberg, bekundete, dass der Männergesangsverein sich schon immer darauf verstanden habe, andere von der Kraft des Gesangs zu überzeugen.

Die Partnervereine Liederkranz Dotternhausen, Ratshausen und Zimmern unter der Burg schauten auf gemeinsame Momente zurück.

Der Schirmherr, Festpräsident und Bürgermeister der Stadt Schömberg, Karl-Josef Sprenger, schaute auf die Höhepunkte der Geschichte des Chors zurück. Die Gründungsversammlung war am 9. Dezember 1841 mit 20 Sängern. Die Fahnenweihe erfolgte 1874. In Bezug auf die Pause während des Kriegs ab 1939 hielt Schömbergs Bürgermeister fest: "Singen im Chor hat seine Blütezeit in guten Zeiten. Gewalt, Rassenhass, Krieg und Ausgrenzung vertragen sich nicht mit Chorgesang – auch nicht mit einem Chorgesang, der die Heimat musikalisch adelt, ohne andere herabzusetzen."

In der Chronik folgten das erste Gausängertreffen überhaupt, ein Rundfunkauftritt im Jahr 1963, die Beschaffung der ersten Vereinsuniformen 1979, das Gausängerfest 1993 als größtes Vereinsfest der Stadt Schömberg und viele weitere Meilensteine. Im Jahr 2002 errang der Verein beim Chorwettbewerb des damaligen Zollernalb-Sängergaus die Traumnote 1. In diesem Jahr bekommt der Liederkranz die Conradin-Kreutzer-Medaille verliehen.

Thomas Scheiflinger wurde für seine Zusammenarbeit im Rahmen freundschaftlicher Anerkennung geehrt. Dirigent Oliver Bayer erhielt die silberne Ehrennadel für 25 Jahre als Chorleiter. Der Vorsitzende Steiner erhielt die Landesehrennadel. Manfred Wachter wurde für fünf Jahrzehnte als Funktionär zum Ehrenvorsitzenden ernannt.