Dzenifer, Mark, Len, Matvey und Dominik lernen verschiedene Gewürze kennen und sollten diese möglichst treffend mit deutschen Worten beschreiben. Foto: Theilemann Foto: Schwarzwälder-Bote

Sprachwerkstatt: Förderkinder der Ludwig-Uhland-Schule erleben Zauber des Orients mit allen Sinnen

Die Sprachförderkinder der Ludwig-Uhland-Schule in Schömberg erlebten den Zauber des Orients mit allen Sinnen im Neuenbürger Schloss.

Schömberg/Neuenbürg. In der Sprachwerkstatt der Bildungseinrichtung arbeiten Kinder aus den Klassen 1 bis 6 mit Migrationshintergrund. Sie beziehungsweise deren Eltern stammen unter anderem aus Lettland, Polen, Bosnien, Kroatien, Slowenien, der Türkei und aus Weißrussland. Zusammen sitzen sie regelmäßig um einen Tisch herum und sind eifrig dabei, die deutsche Sprache in Wort und Schrift besser verstehen zu lernen, die Artikel zu üben, die Verben zu beugen und den korrekten Satzbau zu verinnerlichen.

Sketche, Redewendungen, verschiedene Texte und spezielles Arbeitsmaterial, wie das selbst hergestellte und sachbezogene Karten- und Brettspiel sowie spannende Quizfragen helfen, den Wortschatz zu erweitern. Zudem wurden die Allgemeinbildung und das Textverständnis gefördert. Letzteres ist wichtig für schriftliche Aufgaben. Die Sprachförderung ist für Kinder gedacht, die gewisse Deutschkenntnisse vorweisen können, aber noch am Satzbau, einem differenzierte Wortschatz und den richtigen Artikeln arbeiten müssen. Unterrichtet wird in Kleingruppen mit bis zu sieben Kindern in zwei bis drei Schulstunden pro Woche.

Der gemeinsame Ausflug der Klassen 1 bis 4 zum Schloss Neuenbürg stand unter dem Motto "Gemeinsam erlebte Freude fördert die Sprachkompetenz und die Integration". Dazu bot sich im Rahmen der Ausstellung "Scheherazade erzählt" im Schloss Neuenbürg ein märchenhafter Workshop zum Thema speziell für Kinder an. Empfangen wurden die Besucher von Jasmine Haaser, die die Jungen und Mädchen durch den Workshop führte. Zunächst durften sich die Schüler mit zauberhaften Kostümen verkleiden. Anschließend brachten sie nach Vorlage des arabischen Alphabets ihren Namen in arabischer Schrift zu Papier. Durch einen Geheimgang ging es dann zur orientalischen Ausstellung. Dort erzählte ihnen Haaser zuerst die spannende Sage von der mutigen und klugen Scheherazade. Die Kinder wurde dazu aufgefordert, Duftproben aus einem mit allerlei exotischen Gewürzen gefüllten Koffer zu nehmen. Manch einem behagten die Gerüche nicht so sehr. So sah man den ein oder anderen das Gesicht verziehen. Die Beschreibung der Gerüche war eine günstige Gelegenheit, um den Wortschatz zu erweitern.

Schätzkästlein gestaltet

Im nächsten Raum nahmen die Kinder unter einem Baldachin auf bunten, weichen Kissen bequem Platz, um sich in das von Haaser vorgelesene Märchen von Aladin und der Wunderlampe in den Bann ziehen zu lassen. Geschickt band sie die kleine Schar in die Handlung der Geschichte ein, so dass alle aufmerksam bei der Sache waren. Ein sehenswerter, stummer Scherenschnittfilm aus dem Jahr 1926 über die Abenteuer des Prinzen Achmed sowie eine gemütliche Sitz- und Hörecke sorgten ebenfalls für Kurzweil.

Der krönende Abschluss des Besuchs war das Verzieren und freie Gestalten eines Schatzkästleins mit Lackstiften, Spiegelplättchen und bunten, glitzernden Schmucksteinen. Ausnahmslos alle Kinder waren voller Eifer und Begeisterung am Werk. Ende Juni geht es dann mit den Klassen 5 und 6 ins Eisenerzbergwerk "Frischglück".