Die Ludwig-Uhland-Schule in Schömberg wird in den nächsten Jahren grundlegend saniert. Foto: Fritsch

Gemeinde Schömberg lässt Ludwig-Uhland-Schule auf Vordermann bringen. Eventuell gibt es weitere Räume.

Schömberg - An der Ludwig-Uhland-Schule in Schömberg sind in den vergangenen Jahren lediglich kleinere Arbeiten erledigt worden. Jetzt steht eine grundlegende Sanierung des gesamten Gebäudekomplexes auf dem Programm.

In der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend hat Architekt Michael Bühler vom Büro Dorner und Partner dem Gremium die notwendigen Maßnahmen erläutert. Nach einer ersten Schätzung belaufen sich die Kosten auf rund fünf Millionen Euro.

Weitere Notausgänge notwendig

Allein bei den Maßnahmen für den Brandschutz kam Bühler auf Kosten in Höhe von 1,085 Millionen Euro. So benötigt die Mensa einen zusätzlichen Notausgang. Alle Räume brauchen eine flächendeckende Brandmeldeanlage, heißt es in der Sitzungsvorlage. Des Weiteren ist ein Notausgang im Flur vor dem Lehrerzimmer erforderlich. Die Brandschutztüren in den Fluren müssen ersetzt oder verändert werden. Außerdem sind für alle Klassenräume neue Eingänge notwendig. Der bestehende Notausgang an der Sporthalle ist zu eng sowie ein neuer mit einem Steg zur Straße notwendig.

Damit die Schule barrierefrei wird, werden noch einmal 522.000 Euro fällig. So müssen unter anderem zwei Aufzüge eingebaut werden. Um die Schule energetisch auf den neuesten Stand zu bringen, sind noch einmal 2,245 Millionen Euro notwendig. Gerade die Kosten in diesem Bereich müssten aber noch einmal nachgerechnet werden, gab Bühler zu bedenken. Alle Maßnahmen in den Bereichen Brandschutz, Barrierefreiheit und energetische Sanierung würden zusammen 3,852 Millionen Euro kosten. Werden 15 Prozent Baunebenkosten und damit fast 578.000 Euro hinzugerechnet, würden fast 4,43 Millionen Euro fällig.

Die Sanierung der Heiz- und Elektrotechnik sowie die Umgestaltung und Erweiterung der Außenanlage koste rund 550. 000 Euro, heißt es in der Vorlage weiter. Allerdings konnten auch hier die Kosten noch nicht voll ermittelt werden. Die Gemeinde hofft auf Zuschüsse in Höhe von 3,75 Millionen Euro. Bühler teilte mit, dass sein Büro versuchen werde, in Abstimmung mit der Schulleitung die Sanierung im laufenden Betrieb zu bewerkstelligen. Hinsichtlich der hohen Kosten gab Bühler zu bedenken, dass die Ludwig-Uhland-Schule keinesfalls klein sei.

Kritik an Maßnahmen für den Brandschutz

Bei der Aussprache in der Gemeinderatssitzung wurden vor allem die Kosten für den Brandschutz kritisiert. So sprach Gemeinderat Jürgen Seibold (CDU) von einer "schwachsinnigen" Auflage vonseiten des Gesetzgebers. Bühler räumte ein, dass viele Dinge total überzogen seien. Als Seibold von einem "Ding der Unmöglichkeit" sprach, versicherte Bühler jedoch, dass sein Büro nicht an der Realität vorbeigeplant habe. Es sei ein Gutachter zu Rate gezogen worden. Man sei nicht über das Ziel hinausgeschossen. "Wir haben uns so weit gewehrt, wie es uns möglich war", machte der Architekt deutlich.

"Wir werden alles aufnehmen, was wir brauchen", war von Bürgermeister Matthias Leyn zu hören. Er räumte ein, dass momentan in diesem Bereich viele Anträge auf Förderung gestellt würden. Gemeinderat Andreas Ehnis (CDU) hielt diesen Weg für richtig. Nach seiner Meinung sollte aber nichts über das Knie gebrochen werden. Er mahnte jedoch, die Folgekosten im Auge zu behalten. CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger regte an, einen der beiden Räumlichkeiten für den Schulsport später für Klassenzimmer zu nutzen, sollte Schömberg eine Sporthalle bauen. Er geht davon aus, dass die Schule bis 2020 saniert werde. Nach seiner Meinung sollte aber ein Puffer eingebaut werden: "Die Kapazitäten der Handwerker sind begrenzt."

Auf Anregung von Gerold Kraft, Fraktionschef der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV), lässt der Gemeinderat untersuchen, ob oberhalb des Musiksaals und der Mensa Räume geschaffen werden könnten. Ansonsten stimmte das Gremium dem Konzept des Architekturbüros Dorner und Partner zu. Überdies beauftragte der Gemeinderat das Büro, die weiteren Planungsphasen in Angriff zu nehmen. Danach soll die Verwaltung einen Förderantrag einreichen.