Die Geehrten der Stadtkapelle (von links): Johannes Koch, Pascal Riedlinger, David Koch, der Vorsitzende Felix Rieger, Lena Heinzler, Jonas Schröter, Vorsitzender Stefan Bauser und der stellvertretende Vorsitzende Rainer Kraft. Foto: Dillmann Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Stadtkapelle zieht Bilanz und blickt voraus

Schömberg. Nach einem erfolgreichen Jahr 2018 hat sich die Stadtkapelle Schömberg auch für dieses Jahr viel vorgenommen. So sollen neue Einnahmequellen erschlossen und die Nachwuchsförderung forciert werden. Das wurde bei der Hauptversammlung deutlich.

"Ein Verein kann nur dann überleben, wenn es Menschen gibt, die für die Gemeinschaft uneigennützig Arbeiten verrichten und ihre Freizeit hierfür opfern." Das sagte der Vorsitzende Felix Rieger zu Beginn der Versammlung. Wie gut das bei den Musikern funktioniert, zeigte ein Rückblick auf das Wertungsspiel 2018 in Kirchen im Allgäu. Nach 14 Jahren trat die Stadtkapelle erstmals wieder vor eine Fachjury in der Kategorie "Höchststufe" – und erreichte das Ergebnis "hervorragend". "Man konnte im Festzelt richtig spüren, wie alle gemeinsam auf das Ergebnis hinfieberten und wir als Verein eine Einheit waren", so Rieger.

Bürgermeister Karl-Josef Sprenger betitelte das Jahr 2018 deshalb als "herausragendes Jahr", aber auch durch das Mitwirken bei Veranstaltungen anderer Vereine wie beispielsweise beim Jubiläum des Liederkranz.

Weniger herausragend fielen die Finanzen aus. Investitionen in die Festtags- und Fasnetsuniformen sowie das Wertungsspiel machten sich bemerkbar. Das will der Verein dieses Jahr zu ändern: "Wenn wir weiterhin schöne Ausflüge, eine hoch qualifizierte musikalische Leitung und sehr erfolgreiche, aber eben auch teure Wettbewerbe ermöglichen wollen, sind wir auf weitere Einnahmequellen angewiesen, um nicht, wie in diesem Jahr, mit einem Minus abzuschließen", erklärte Felix Rieger. Die Stadtkapelle sei nach wie vor solide aufgestellt und werde Gelegenheiten wie das Stadtfest dazu nutzen, um sich finanziell zu stärken.

Dirigent Thomas Scheiflinger schaute "mit großer Freude und Demut" auf das vergangene Jahr zurück. Für 2019 hielt er fest: "Auch bei der Fasnet geht es nicht um ›noch lauter und noch höher‹, sondern man kann auch in diesem Bereich gepflegte Musik machen." Für das Kirchenkonzert seien unter anderem die Stücke "La Passio de Christ" und "Alleluja Laudamus te" geplant. Damit die Stadtkapelle hierbei glänzen könne, sei sogar in der Fastnetszeit eine Samstagsprobe angesetzt.

Jugendleiter Daniel Saffrin berichtete von dem Start der Bläserklasse. Die Anzahl von acht Teilnehmern ist für ihn zu wenig: "Wir müssen um jeden Jugendlichen kämpfen." Saffrin befürchtet, dass in spätestens zwei bis drei Jahren Projekte mit anderen Gemeinden – beispielsweise eine Gemeinschaftsjugendkapelle – nötig sein werden, wenn es im Bereich Nachwuchs nicht mehr Resonanz gebe. "Im Vergleich zu manch anderen Musikvereinen stehen wir noch gut da. Wir müssen aber dran bleiben", veranschaulichte er die Situation.

Außerdem berichtete Saffrin von der neuen Regelung für die Übernahme in die Stadtkapelle. Bisher sei man automatisch mit 16 Jahren und D2-Abzeichen in die Stadtkapelle aufgenommen worden. Nun sei eine "entsprechende musikalische Reife" nötig. Er habe festgestellt, dass viele Jungmusiker das D2-Abzeichen so früh wie möglich machten und den Unterricht daraufhin kündigten. Das habe ein niedrigeres Niveau in der Jugendkapelle und folgerichtig auch in der Stadtkapelle zur Folge. Dem soll die neue Regelung entgegenwirken.

Das größte Projekt sei das Kindermusical "Paul der Pinguin", für das der Verein noch Darsteller suche. Die Aufführung ist am 6. und 7. Juli in der Stauseehalle zusammen mit dem Schulchor, der Jugendgruppe und der Jugendkapelle.

Mit einer Ehrennadel in Bronze wurden schließlich für jeweils zehn Jahre Treue Lena Heinzler, David Koch, Johannes Koch, Sophie Müller, Klara Riedlinger, Pascal Riedlinger und Jonas Schröter ausgezeichnet.