Wie werden Brezeln hergestellt: Das erfahren die Schüler im Café Baier. Fotos: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Werkrealschule und Realschule Schömberg setzen Zeichen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit

"Willst du für ein Jahr planen, säe Reis. Planst du für ein Jahrzehnt, pflanze Bäume. Planst du für ein Leben, erziehe einen Menschen": Frei nach diesem chinesischen Sprichwort fanden jetzt Projekttage an der Werkrealschule und Realschule Schömberg statt.

Schömberg. Die Kollegien beider Schulen hatten sich für ihre Schüler etwas ganz Besonderes ausgedacht und boten 20 Projekte unter dem Motto "Think about" an, die alle im Zeichen von Mitmenschlichkeit, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Gestaltung von Werkstücken standen.

Für drei Tage verwandelte sich die Schule in einen Ort, an dem 350 Schüler werkelten, bastelten, kochten, nähten, fotografierten, Rasen mähten, Holz im Wald fällten, einen Flohmarkt vorbereiteten, Müll sammelten, ein Floß bauten und die Gärtnereien der Fischermühle und Broldes Garten besuchten.

Einen Menschen zu erziehen bedeutet mehr, als ihm Wissen zu vermitteln. Dazu gehören auch wichtige Kompetenzen, wie sich für andere einzusetzen, die Schwächsten in der Gesellschaft zu unterstützen, respektvoll mit Materialien und unserer Umwelt umzugehen, globale Zusammenhänge zu begreifen und nicht zuletzt den eigenen Schulort zu verschönern und einen neuen Proberaum für die Band-AG zu gestalten.

So bereitete eine Projektgruppe einen Spielevormittag im Pflegeheim vor, eine andere half dem Hausmeister bei seinen täglichen Arbeiten. Im "Social Act Pavillon" wurde gemeinsam mit Kindergartenkindern gespielt. Blumentöpfe wurden hergestellt und bepflanzt und anschließend verschenkt. Eine Gruppe verbrachte drei Tage mit einem Förster im Wald. Am Stausee wurde ein Floß gebaut und damit über den Stausee geschippert.

Drei Projekte hatten "Upcycling" zum Thema. Dazu wurde aus verschiedenen Materialien, die man ansonsten wegwirft, und aus eingesammeltem Müll, Kunstobjekte, Taschen und Schmuck hergestellt. Alte Kleidungsstücke wurden zu neuen Stücken.

In einem anderen Projekt lernten die Kinder alte Handwerkskunst kennen. In den angebotenen ökologischen Projekten stellten sie Baumwolltaschen, ökologische Grillanzünder und WC-Tabs her, um sie zu verkaufen.

Zwei Projekte hatten gutes Essen zum Thema und stellten sich die Frage: "Warum kann unsere Fleisch so billig sein, und was sind die Konsequenzen?" Aus regionalen und saisonalen Erzeugnissen wurden leckere Gerichte gezaubert und vegetarisches Essen verkostet.

Selbst das Thema Energiewende kam nicht zu kurz. Hier setzten sich die Schüler mit der Klimakatastrophe auseinander. Mit "Kinderarmut in Deutschland" befasste sich eine weitere Gruppe. Für die von der Schule unterstützte Albstadtschule in Kenia wurde ein Flohmarkt vorbereitet.

Selten herrschte eine so entspannte, gelöste und fröhliche Stimmung in beiden Schulen, und am Ende waren sich Schüler und Lehrer einig: Die Projekttage "Think about" waren ein Erfolg und eine Bereicherung für das Schulleben.