Empfehlung an Gemeinderat für Schulsozialarbeit-Ausbau
Von Andrea Fisel
Schömberg. "Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts." Dieses Zitat des deutschen Pädagogen Friedrich Fröbel stellte die Leiterin des Jugendreferats Schömberg ihrem Jahresbericht 2014 im Rahmen der Gemeinderatssitzung voran.
Mit diesen wenigen Worten drückt Bianca Knospe genau das aus, was hinter den schriftlichen Ausführungen über die von ihr und ihren Mitarbeiterinnen geleistete Arbeit steckt – aber nicht in Zahlen, Fakten und Bildern ausgedrückt werden kann.
In ihrer sechsseitigen Ausarbeitung geht sie auf Details ihrer Arbeit ein, benennt Schwerpunkte und Schwierigkeiten, gibt einen kurzen Rückblick auf die Angebote und Veranstaltungen im zurückliegenden Jahr und stellt bereits geplante Aktionen und Aktivitäten für 2015 vor.
Doch mit wie viel Engagement und Hingebung das Team des Jugendhauses unter den Jungen und Mädchen in Schömberg arbeitete, das war deutlich zu spüren, als Bianca Knospe ihren Jahresbericht 2014 den Ratsmitgliedern vorstellte, mit spontanen Anmerkungen: begründet auf persönliche Erfahrungen, gerne bereit, auf Fragen zu antworten. Gemeinsam mit Erzieherin Nadine Kiefer waren in der Vergangenheit Änderungen vorgenommen, aber auch Verbesserungen für die Zukunft geplant worden.
Zuerst einmal waren die Öffnungszeiten des Jugendhauses an die veränderten Unterrichtszeiten der Ludwig-Uhland-Schule (LUS) angepasst worden, damit wieder mehr Kinder und Jugendliche die Möglichkeit hatten, die Angebote des Jugendhauses wahrzunehmen. Die Vernetzung mit Kernzeitbetreuung und Ganztagsschulbetrieb der LUS wurde intensiviert. Zweimal wöchentlich beteiligten sich Mitarbeiter des Jugendhauses an den Nachmittagsangeboten der Schule während der Mittagspause, beispielsweise mit Sportangeboten.
"Obwohl der Altersunterschied der Gruppen oftmals sehr groß ist, können wir mit unseren Angeboten den unterschiedlichen Bedürfnissen fast immer gerecht werden", versicherte Knospe.
Des Weiteren wurde dem Bereich Präventionsarbeit zu Themen wie Kriminalität oder Sucht zunehmend mehr Bedeutung zugemessen. Mitarbeiter der Fachstelle Sucht aus Calw und der Jugendvollzugsanstalt Pforzheim sowie die Besichtigung eines offenen Jugendvollzugsprojekts in Leonberg konnten den Jugendlichen nachhaltige Eindrücke vermitteln.
Auf Nachfrage von CDU-Gemeinderätin Ulrike Mayrhofer, ob auf Jugendliche, die zu später Stunde noch in Schömberg "herumlungerten", Einfluss zu nehmen sei, antwortete Knospe, dass die Mitarbeiter des Jugendreferats eng mit der Polizeistelle zusammenarbeiteten. Auch würden sie nach Schließung des Jugendhauses oft noch eine Tour durch den Ort machen.
"Aber mehr wie die Jugendlichen einladen oder mich mit ihnen unterhalten, kann ich nicht", bedauerte die Sozialpädagogin.
Auch das Lehrerkollegium der LUS nutzte verstärkt den Kontakt zum Jugendreferat. Anfragen für Sozialkompetenztraining oder Fragen bezüglich Schwierigkeiten und Problemfeldern in einzelnen Klassen oder zu einzelnen Schülern mehren sich seit Beginn des Schuljahres im September 2014.
Die abschließende Empfehlung der Jugendreferentin an den Gemeinderat lautete deshalb: "Schaffen Sie eine Stelle für den Bereich Schulsozialarbeit!"