"Fools Garden", im Bild Sänger Peter Freudenthaler, Schlagzeuger Claus Müller und Bassist Dirk Blümlein (von links), überzeugten als Headliner beim Open-Air-Konzert im Eulenloch mit mehr als 20 Jahren Bühnenerfahrung. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Gipfel der Kultur präsentiert Rock im Eulenloch / "Fools Garden" geben sich familiär / Schömberger Musiker unterstützen "Dock 5"

Von Albert Kraushaar

Schömberg. Rock am Steilhang: Dort, wo sich die einen im Sommer an halsbrecherische Downhill-Abfahrten mit dem Rad wagen und die anderen im Winter mit den Ski gen Tal sausen, hatte der Verein "Lernen fördern Bad Liebenzell" in seiner Reihe "Gipfel der Kultur" ein zweitägiges Open-Air-Konzert organisiert.Nach "Frog dr Dirk" und "The Pancakes" am Freitagabend stand am Samstag mit "Fools Garden" der Höhepunkt auf dem Programm. Die Band aus dem Raum Pforzheim, die 1995 mit "Lemon Tree" einen Welthit gelandet hatte, gab sich unterm Skilift Eulenloch vor einigen Hundert Besuchern ganz familiär: "Wie sich die Zeiten ändern. Früher bin ich hier Ski gefahren, heute mache ich Musik", sagte Sänger Peter Freudenthaler

Die Band, die neben ihm aus Gründungsmitglied Volker Hinkel (Gitarre) sowie den 2003 neu ins Team gekommenen Dirk Blümlein (Bass) und Claus Müller (Schlagzeug) besteht, tingelt noch heute durch halb Europa.

Mehr als 20 Jahre Bühnenerfahrung kamen auch in Schömberg beim Publikum gut an. Professioneller Sound, sauber gespielt, aber irgendwie warteten doch alle nur auf eines: "Lemon Tree". Was "Born to be wild" für Steppenwolf, das sind die "Zitronen" eben für Freudenthaler und Co.: Gütesiegel und Markenzeichen zugleich – bei "Lemon Tree" wurden Band und Besucher schlagartig eins.

Im Vorprogramm konnte die Bremer Band "Dock 5" überzeugen. Gradlinig gespielter Deutschrock, ein makelloser Sound, und mit einem begeisternden Andre Krenke als Frontmann.

Auf die Jungs aus einer Region, in der eine Autobahnüberführung den höchsten Berg darstellt, muss der Steilhang am Eulenloch wie eine Bedrohung gewirkt haben. Doch "Dock 5" haben diese Herausforderung mit Unterstützung zweier Schömberger Musiker – Friedrich Buse am Schlagzeug und Wolfgang Lange an der Gitarre – bestens gemeistert. Titel wie "Ein neuer Tag", "Jenseits der Zeit", "Ab und zu schon" oder "Land der Träume" sind im tiefen Süden nahezu unbekannt. Dabei lohnt es sich, hier einmal richtig reinzuhören, zumal die Band auch vor kritischen Texten nicht zurück schreckt.

Zum Auftakt hatten "BOB die Band" mit Coverrock von AC/DC bis ZZ Top die ersten Akzente bei in einem Open Air gesetzt, das aufgrund seiner Qualität noch wesentlich mehr Besucher verdient gehabt hätte.