Freies WLAN für alle soll es bald in der Schömberger Stadtmitte und am Stausee geben. (Symbolfoto) Foto: Dittrich

Drei Standorte am Marktplatz, im Rathaus und am Stausee geplant. Am Stausee ist Umsetzung schwieriger.

Schömberg - Bald soll es ein offenes WLAN-Netz für alle in der Stadtmitte und am Stausee geben. Dies hat der Schömberger Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch mehrheitlich beschlossen.

Für die offenen WLAN-Netze in Schömberg sind drei Standorte am Marktplatz, im Rathaus und am Stausee geplant. Auf dem Marktplatz sind für das Netz Anschlüsse in der Zehntscheuer und eventuell am Sparkassengebäude angedacht. Im Rathaus ist ein dritter Standort vorgesehen, der das Innere des Gebäudes und den Gehweg vor dem Rathaus abdeckt.

Am Stausee ist die Umsetzung schwieriger. Ein Internetkabel muss von der Straße zum Kiosk gelegt werden. Auf dessen Dach soll die Basisstation errichtet werden. Für die Liegewiese muss ein weiteres Verteilergerät aufgestellt werden, weil das Signal vom Kiosk durch die dortigen Bäume und Sträucher abgedeckt und daher zu schwach wäre.

Wie Hauptamtsleiter Joachim Heppler darlegte, habe die Stadt über das Förderprogramm WiFi4EU der Europäischen Union eine Zusage für die Übernahme der Einrichtungskosten für das WLAN bis zu 15 000 Euro erhalten. "Damit kommen wir aus", sagte er. Die Stadt müsse die Kosten für den laufenden Betrieb in Höhe von rund 5000 Euro pro Jahr, der nicht bezuschusst werde, übernehmen.

Die Firma Ropa aus Schwäbisch Gmünd wurde beauftragt, für rund 8400 Euro die Hardware und die Lizenzen für die WLAN-Netze am Marktplatz, beim Rathaus und am Stausee zu liefern. Für jeden "Accesspoint" (Basisstation) würden zudem die üblichen Kosten für einen Internetanschluss anfallen. Die Bandbreite muss laut den Förderbedingungen mindestens 30 Megabits (Mbits) betragen.

Noch nicht überall LTE-Funknetz zu erhalten

Bürgermeister Karl-Josef Sprenger betonte, das offene WLAN steigere die Attraktivität der Stadt bei Bürgern und Besuchern und setze ein Zeichen hinsichtlich des Stadtentwicklungskonzepts. Denn auch bei der Bürgerbeteiligung sei dieses Thema angesprochen worden. Er führte ins Feld, dass mit Einstieg des Gemeinderats und der Stadtverwaltung ins digitale Ratsinformationssystem, der im kommenden Jahr geplant ist, ein funktionierendes WLAN-Netz im Rathaus zwingend erforderlich sei, um die Tabletts dann nutzen zu können.

Gemeinderat Josef Rohrmoser hingegen hielt diese System für "überholt". Jeder habe ein Handy mit Flatrate, so dass offene WLAN-Netze gar nicht mehr gebraucht würden. Diese seien nur dort sinnvoll, wo es keine ausreichende Mobilfunkabdeckung gebe. Daniel Saffrin war anderer Meinung: "Da gibt es noch Potenzial. Denn noch sei ein schnelles LTE-Funknetz nicht überall zu erhalten. Auch Kerstin Kipp führte ins Feld, dass die Idee für die WLAN-Netze aus der Bürgerschaft komme und etwa beim Stadtspaziergang im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung gerade für die Bereiche Marktplatz und Stausee angesprochen worden sei.

Wie Heppler darlegte, sei für das WLAN-Netz nicht die Stadt, sondern die Firma Ropa als Betreiber haftungsrechtlich verantwortlich. Einem Missbrauch könne dadurch entgegengewirkt werden, dass sich die Nutzungszeiten, etwa auf dem Marktplatz, beschränken lassen und einzelne Nutzer, sofern erforderlich, dauerhaft gesperrt werden könnten.

Der Vertrag mit der Firma Ropa ist auf drei Jahre befristet. Wird er nicht fristgemäß gekündigt, verlängert es sich um ein Jahr. Heiko Gerstenberger regte an, vor Ablauf des Vertrags die Nutzung beziehungsweise den Bedarf für das offene WLAN zu prüfen und von diesem Ergebnis die weitere Entwicklung abhängig zu machen. Diesem Vorschlag stimmte der Gemeinderat mehrheitlich zu.