Der Vorsitzende der Schwarzwaldverein Ortsgruppe Schömberg, Manfred Raab (sitzend Mitte), würdigt im Rahmen der Mitgliederversammlung die wiedergewählten Amtsinhaber (stehend) sowie die Geehrten (sitzend). Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitgliederversammlung der Schwarzwaldverein-Ortsgruppe Schömberg / Jetzt werden entsprechende Gespräche mit Höfen geführt

Von Andrea Fisel

Schömberg. "Unter geänderten Vorzeichen und eventuell auch unter geänderten Zielen" starten die Mitglieder des Schwarzwaldvereins, Ortsgruppe Schömberg, in das vor ihnen liegende Wanderjahr.

So zumindest umschreibt Werner Hillmann die problematische Situation, in der sich der 107 Jahre alte Schömberger Traditionsverein momentan befindet. Der stellvertretende Präsident des Schwarzwaldvereins war eigens aus Gutach angereist, um bei der Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Schömberg im Hotel Mönchs Lamm teilnehmen zu können. "Es ist uns eine besondere Ehre, Sie jetzt schon das zweite Mal in diesem Jahr bei uns zu haben", bedankte sich Vereinsvorsitzender Manfred Raab in seiner Begrüßungsansprache.

In der Tat war das Engagement, das der Vizepräsident an den Tag legte, aller Ehren wert, erwiesen sich doch die Hintergründe seines Besuches als weniger rühmlich. Da die Ortsgruppe Schömberg bisher keine neuen Kandidaten für den Vorsitz gefunden hat, verbleiben nur noch zwei Wege, die zukünftig "erwandert" werden können: eine Fusion mit der benachbarten Ortsgruppe Höfen oder eine Vereinsauflösung. Bereits Hillmanns mitgebrachte Grüße aus dem Präsidium ("Vielleicht klappt es doch mit einem neuen Vorstand und der Schömberger Verein bleibt eigenständig") wollten Mut machen – doch ohne Erfolg.

Wie bereits im Vorfeld angekündigt, erklärten sich daraufhin der Vorsitzende Raab und dessen Stellvertreter Klaus Werdin für ein weiteres Amtsjahr bereit. "Doch in unserer aktuellen Satzung ist kein Passus zu finden, der besagt, der Vorstand könne nur solange im Amt verbleiben, bis ein Nachfolger gefunden wird", gab Hillmann mit Bedauern zur Kenntnis. Auch wenn ein Amtsinhaber satzungsgemäß für die Dauer von drei Jahren gewählt werden müsse, bestünde freilich die Möglichkeit eines frühzeitigen Rücktritts, räumte er ein.

Falls eine Fusion – lieber spräche er von Partnerschaft – mit Höfen in Betracht gezogen werde, müsse heute ein Beschluss zu deren Vorbereitung gefasst werden; erst dann dürften Verhandlungen geführt werden, erklärte Hillmann. Bei vier Enthaltungen stimmten die 50 anwesenden Mitglieder dem angestrebten Prozedere zu und beauftragten somit ihre Vorsitzenden, mit der Ortsgruppe Höfen Gespräche zu führen.

"Ich werde dieser Fusion zustimmen", versicherte deren Vorsitzender Günter Volz in einer anschließenden Stellungnahme. Er selbst werde sich als Vorsitzender zur Verfügung stellen, kündigte er an, jedoch müsse das gesamte Gremium aus Vertretern beider Vereine bestehen. "Wir sollten mit einer Fusion positiv nach vorne sehen, denn schlechter kann es nicht kommen", legte er den Schömbergern nahe.

Im Namen der Verwaltung und des Gemeinderats richtete sich Joachim Zillinger an die Vereinsmitglieder: "Auf eine mögliche Fusion möchte ich nicht eingehen; diese Entscheidung muss aus dem Verein selbst kommen." Allein die große Zahl der anwesenden Mitglieder zeige, mit wie viel Herzblut sie in ihrem Verein seien. "Aber ich wünsche Ihnen auch den Mut zu Veränderungen", fügte der Bürgermeister-Stellvertreter an.

Sämtliche Amtsinhaber stellten sich unter den vorher genannten Prämissen noch einmal zur Verfügung und wurden einstimmig gewählt: Vorsitzender Manfred Raab, zweiter Vorsitzender Klaus Werdin, Kassenwart Norbert Lonsky, Schriftführerin und Pressewartin Elisabeth Aberger, Naturschutzwartin Ute Lonsky, Wegewart Christian Rehde, Beisitzer Klaus Irion und Ernst Pastetzky.

25 Jahre Mitglied im Verein sind Brunhilde Buhe sowie Ursula und Jürgen Jaitner. Seit 50 Jahren halten Gertrud Mayer, Dietmar Herrmann und Fritz Reiff ihrem Verein die Treue.