Ab 1. Oktober fährt der Notarztwagen auch aus seiner neuen Unterkunft in Schömberg. Foto: dpa/Stephan Jansen

Bisheriger Bereichsnotarzt wird gekündigt. Zukunft am regulären Standort noch offen.

Schömberg - 1237 Unterschriften und ein Gutachten, welches den Bedarf nachweist, brachten den Erfolg: Ab 1. Oktober wird es einen 24 Stunden pro Tag besetzten Notarztstandort geben. Für das Personal verantwortlich ist die Sana-Klinik in Bad Wildbad.

Der Schwarzwälder Bote hat bei allen, die davon direkt betroffen sind, mal nachgefragt, wie denn der Stand der Dinge ist. Von der Sana-Klinik war Folgendes zu erfahren: "Die Sana Kliniken Bad Wildbad sind im Oberen Enztal die erste Anlaufstelle für Notfälle aller Art. Dabei stellen wir zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz Landesverband Baden-Württemberg die Notarztversorgung in Bad Wildbad sowie im Oberen Enztal und Umgebung sicher. Auch im neuen Notarztstandort Schömberg-Schwarzenberg gewährleisten wir die Versorgung ab Inbetriebnahme im Oktober. Der Bereichsausschuss für den Rettungsdienstbereich Calw hat den Beschluss gefasst, das ab dem 1. Oktober 2018 die Stellung geeigneter Ärzte für den neuen Notarztstandort Schömberg durch die Sana Kliniken Bad Wildbad GmbH zu erfolgen hat. Gemäß Paragraf zehn, Absatz eins des Rettungsdienstgesetzes Baden-Württemberg sind wir dazu verpflichtet, dieser Anordnung nachzukommen, und werden dies selbstverständlich auch tun."

Direkt betroffen von der Maßnahme ist auch der bisherige Bereichsnotarzt Peter Löffelhardt, dem vom Vorsitzenden des Bereichsausschusses, Hartmut Keller, mitgeteilt wurde, dass ihm fristgerecht gekündigt werde. In diesem Zuge teilte Löffelhardt mit, dass in der Hauptversammlung des Vereins Notarzt Schömberg Ende September die Empfehlung geben werde, den Verein aufzulösen, da die satzungsmäßige Bestimmung des Vereins nicht mehr gegeben sei.

Ob er ab Oktober weiterhin Teil des Notarztteams in Schömberg sein werde, konnte er noch nicht sagen: "So was erfahre ich immer aus der Zeitung", lacht er.

Zwei konkurrierende Notarztanbieter

Doch wohl nicht sofort. Denn: Harald Brandl, Pressesprecher der AOK Nordschwarzwald, teilte mit: "Ich kann verstehen, dass der Verein ein gesteigertes Interesse daran hat, zu wissen, wie es generell, aber auch mit Herrn Löffelhardt weitergeht. Man muss den Sana Kliniken aber auch Zeit für die Planung und richtigen Entscheidungen geben".

Löffelhardt war dazu noch relativ entspannt: "Da mir fristgerecht gekündigt wurde, habe ich mich nach Alternativen umgesehen und werde an einem anderen Standort den Bereichsnotarzt übernehmen." Aber auch eine kleine Chance, ihn auch im regulären Standort zu sehen, sei gegeben: "Es gibt derzeit zwei konkurrierende Notarztanbieter. Man wird sehen, für welchen von beiden sich die Sana-Klinik entscheiden wird. Eine Restchance gibt es also noch", so Löffelhardt, der für einen der beiden tätig ist.

Ob die Sana-Klinik diese Chance ebenfalls sieht, war auch nach mehrmaligen Nachfragen nicht klar. Moritz Tzschenscher, zuständig für die Unternehmenskommunikation, ließ lediglich mitteilen: "Für die Sana Kliniken Bad Wildbad steht eine institutionelle Versorgung stets an erster Stelle". Was das genau bedeuten wird, blieb offen.