Planungsausschuss des Regionalverbands stimmt nach langer Diskussion zu / Büscher wollte Reduzierung
Von Steffi Stocker
Schömberg. Erweiterungswünsche des Modehauses Bertsch in der Lindenstraße beschäftigten den Planungsausschuss des Regionalverbandes Nordschwarzwald. "Der Wunsch ist nachvollziehbar, aber im Zuge des Interessenausgleichs plädieren wir auf eine Reduzierung des Vorhabens", fasste Verbandsdirektor Dirk Büscher eine Stellungnahme zusammen.
Betriebsinhaber Udo Bertsch war mit einem Erweiterungsantrag von jetzt 879 auf 1466 Quadratmeter Verkaufsfläche an die Behörden heran getreten. Büscher hatte in der Sitzung des Planungsausschusses für eine Obergrenze von 1200 Quadratmetern plädiert.
"Wir haben unter anderem von der Stadt Calw das Signal, dass sie dies mittragen könne", berichtete der Verbandsdirektor von Gesprächen im Vorfeld der Sitzung. Gleichzeitig räumte Büscher ein, dass der Gutachter nur marginale Auswirkungen für Nachbargemeinden prognostiziere. Schon jetzt würden 70 Prozent des Umsatzes von Kunden kommen, die außerhalb Schömbergs wohnen. Folglich falle das Modehaus aus dem so genannten Kongruenzgebot, das nur eine Versorgung des Ortes vorsieht.
"Ich bin schockiert von der Bremse, die die Verbandsverwaltung hier auferlegt, haben wir doch hier einen Ankenbetrieb, der sich ins Geschehen einbringt", zeigte Hans-Werner Köblitz (Freie Wähler) Unverständnis für der Begrenzung. Vielmehr plädierte der frühere Calwer Landrat dafür, Unternehmen, die bereit sind zu investieren, zu unterstützen. "Hier investiert jemand selber, statt zu warten bis andere kommen", warb auch Rainer Prewo (SPD) für die von Bertsch angestrebte Erweiterung. "Dieses Modehaus schreibt Volksgeschichte für den Ort", signalisierte zudem Arno Schütterle (Grüne) Zustimmung für das Vorhaben.
"Eine Kürzung wäre nur dann vertretbar, wenn der Bauherr eine andere Branche integrieren will", ermunterte Gerhard Link (CDU) zu Mut, vom Einzelhandelserlass des Landes abzuweichen. Diesen hatte Verbandsvorsitzender Heinz Hornberger (CDU) eingebracht.
Dankbar für den Kompromiss zeigte sich Gert Hager (SPD). "Er beinhaltet Ausgewogenheit, zumal Pforzheim und der Enzkreis nie die Möglichkeit haben, solche Flächen auszuweisen", so der Pforzheimer Oberbürgermeister. Während Hager noch die "Neue Mitte" in Schömberg im Auge hatte, plädierte das Gremium schließlich für eine Trennung der beiden Projekte. Auch Schömbergs Bürgermeisterin Bettina Mettler verwies darauf, dass die beiden Vorhaben getrennt zu sehen sind. "Es war der Versuch, alle in ein Boot zu nehmen", begründete Büscher seine Stellungnahme. Die Mehrheit gab grünes Licht für die Erweiterugspläne des Modehauses.