Studie für Wellenbad-Areal bringt ernüchternde Ergebnisse / Alternativen vorgeschlagen
Von Wolfgang Krokauer
Schömberg. Was wird aus dem Wellenbad-Areal in Schömberg? Die Zukunft ist weiter ungewiss. Die Ergebnisse eines Markterkundungsverfahrens durch die KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH waren ernüchternd. Rechtsanwalt Nicolas Sonder stellte in der jüngsten Sitzung des Schömberger Gemeinderates die Ergebnisse seiner Untersuchungen vor.
Unternehmen hätten sich lediglich gemeldet, als sie direkt angesprochen worden seien. Und selbst da sein kein belastbares Konzept eingereicht worden. So wolle niemand ein Bad oder eine Therme ohne einen Beitrag der Gemeinde errichten. Zudem sei die Konkurrenz im Schwarzwald groß. Auch die Errichtung eines Hotels oder eines Fitnesscenters sei schwierig, da die Zahl der Einwohner auch im Einzugsgebiet zu gering sei. Letztendlich komme dann nur noch Wohnbau, Gewerbe und Einzelhandel infrage, so Sonder. Das entspreche aber nicht den planungsrechtlichen Vorgaben und dem politischen Willen. Nach Sonders Worten gibt es aber durchaus interessante Vorschläge. Als Beispiel nannte er ein Schwarzwälder Kuckucksuhren Outlet. Ein solches Angebot wäre nicht störend für den übrigen Einzelhandel. Eine Künstlerin aus der Schweiz habe eine große, begehbare Kunstskulptur vorgeschlagen, sagte Sonder weiter. "Sie bräuchte große Kunstförderer, die das subventionieren", räumte Sonder aber ein. Vorgeschlagen worden sei von einem Unternehmen aus Fürth eine große Reitanlage.
Natürlich könne man das Ganze auch beenden, sagte Sonder. Er empfahl der Gemeinde, sich mit Alternativen selbstkritisch auseinanderzusetzen. Nach seinen Worten gibt es noch ein kleines Restbudget, um sich mit einer Reitanlage, der Skulptur und dem Kuckucksuhren Outlet auseinanderzusetzen.
CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger räumte ein, dass das Ergebnis enttäuschend aber erwartbar gewesen sei. Er gab zu bedenken, dass eine Privatisierung nur einmal möglich sei. In die gleiche Kerbe schlug der Fraktionschef der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV), Gerold Kraft: "Es ist das eingetreten, was wir befürchtet haben."
SPD-Fraktionschefin Susanne Ring hatte ebenfalls nichts anderes erwartet. Jetzt gelte es, in der Fraktion darüber zu sprechen. Bürgermeisterin Bettina Mettler sprach sich dafür aus, alles erst einmal sacken zu lassen. Sie war aber dagegen, wieder einige Hoffnungsrunden zu drehen und die Angelegenheit weit weg zu drücken. "Die Wahrheit tut auch mal gut" fand sie. Im neuen Jahr werde man sich in einer Sitzung mit dem Thema befassen.