Die Rentenversicherung hat seit 1904 in Schömberg eine Klinik. Der Gebäudekomplex am Römerweg wurde 1993 bezogen. Foto: Krokauer Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheit: Erfurter Kaufmann Hugo Römpler eröffnete einst "Luftkurhaus" / Klima sorgte für Heilung

Schömberg. Kliniken spielen heute in Schömberg eine große Rolle. In früheren Jahren war der Ort ein armes Dorf. 1758 hatte es nur 200 Einwohner, so Heimatforscher Otto Großmann. Diese lebten von Ackerbau, Viehzucht und Holzhandel.

Patienten aus dem ganzen Deutschen Reich

Einen großen Aufschwung erfuhr Schömberg in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts, als der Erfurter Kaufmann Hugo Römpler die erste Kuranstalt gründete. Dieser kam 1884 zufällig nach Schömberg. Selbst lungenkrank erkannte er schnell, dass das Klima in Schömberg Heilung bringen könnte. Deshalb erwarb Römpler den damaligen Gasthof "Hirsch", ließ ihn entsprechend umbauen und eröffnete 1888 das "Luftkurhaus". Bald wurde es von vielen an Lungentuberkulose erkrankten Menschen aus dem damaligen gesamten Deutschen Reich aufgesucht, berichtet Großmann. Die Folge war, dass das "Luftkurhaus" in eine ärztlich geleitete Heilanstalt für Tuberkulose umgewandelt wurde. Im Winter 1898/99 wurde auf der Grenze zwischen Schömberg und Schwarzenberg die "Neue Heilanstalt" erbaut und eröffnet. Schließlich wurde 1899/1900 das Sanatorium Schwarzwaldheim, auch "Süddeutsche Heilanstalt" genannt, erbaut. 1907 war die Einweihung der Volksheilstätte Charlottenhöhe.

Mit der Erfindung der Antibiotika nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Lungensanatorien in Schömberg nicht mehr notwendig.

Die deutsche Rentenversicherung unterhält seit 1904 in Schömberg eine Klinik. Dieses Reha-Zentrum Schömberg, Klinik Schwarzwald, wie das Krankenhaus heißt, ist auf die Orthopädie und die Lungenheilkunde spezialisiert. Das jetzige Areal der Klinik am Römerweg gehörte einst der Bundesbahn. 1989 übernahm die Rentenversicherung den Komplex und bezog das Gebäude vier Jahre später.