Bürgermeister Matthias Leyn stellte verschiedene Projekte der Gemeinde Schömberg vor. Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder Bote

Neujahrsempfang: Bürgermeister Matthias Leyn geht bei seiner Festrede auf viele Projekte ein

Bürgermeister Matthias Leyn ging es in seiner Festrede zum Neujahrsempfang in Schömberg auch um so etwas wie einen "Ruck", der durch die Bürgerschaft seiner Gemeinde gehen soll. Eine Abkehr vom Leisetreten vergangener Tage.

Schömberg. Vergangenes Jahr schon hatte er an dieser Stelle eine Zuführungsrate von einer Million Euro an den Vermögenshaushalt verkünden können. Was damals noch extrem außergewöhnlich war, habe sich mittlerweile als Trend auch für das laufende und wohl auch für die kommenden Jahre stabilisiert – wie der im Dezember eingebrachte Doppelhaushalt für 2018 und 2019 beweise. Womit Überschüsse frei würden für dringende Investitionen, die nun in Schömberg angegangen werden könnten.

Ein Dauerthema ist der Breitbandausbau. Die hier bisher veranschlagte Summe von 7,5 Millionen Euro werde wohl nicht ausreichen, um die gesteckten Ziele zu erreichen, sagte Leyn. Wichtiger wiege allerdings, dass man, um möglichst hohe Zuschüsse hier abrufen zu können, an übergeordnete Verfahren und Fristen gebunden sei. "Das ist ernüchternd, lässt sich aber nicht vermeiden", so der Bürgermeister. Weshalb die "erlösende Verbesserung" weiterhin auf sich warten lasse. "Wir können nur um Geduld bitten und auf Ihr Verständnis bauen." Aber gemeinsam mit dem Landkreis arbeite man intensiv an der angestrebten Lösung.

Geld für die Bildung

Ein weiteres Thema ist die Bildung. Stolze drei Millionen Euro werde sich die Gemeinde den Neubau der Kita "Am Eulenbächle" kosten lassen, weitere zwei Millionen würden in die Sanierung der Schule fließen. Wobei Leyn sich zuversichtlich zeigte, dass die Standortsuche für die Kita sehr zügig beendet werden könne. Er selbst, das unterstrich Leyn noch einmal in seiner Rede, favorisiere die Brunnenstraße. Ihm und dem Gemeinderat sei aber bewusst, das die Eltern den bisherigen Standort gerne beibehalten würden. Möglicherweise werde bereits in der Sitzung am Dienstag der Gemeinderat seine endgültige Entscheidung dazu fällen, wobei Leyns Bitte an die Bürgerschaft ging, diese Entscheidung – ganz gleich wie sie denn ausfiele – dann auch gemeinsam zu akzeptieren und mitzutragen. Denn egal wo die Kita gebaut werde, gehe es um ein Projekt, das Schömberg nach vorne bringe.

Eigentlich (noch) kein echtes "Investitions-Thema" ist die Ortsdurchfahrt, aber Bürgermeister Leyn möchte künftig die Aufenthaltsqualität in den Straßenzügen Liebenzeller-, Hugo-Römpler- und Lindenstraße heben, indem hier die Durchfahrtsgeschwindigkeit für den Verkehr gesenkt wird. Bisher gingen hier auch im Gemeinderat die Meinungen dazu sehr auseinander, aber Leyn wird nicht müde, für diese Idee zu werben. Zu der auch der im Ort aktuell ebenfalls lebhaft diskutierte Bau eines "Mini-Kreisels" vor der evangelischen Kirche gehöre. Dass der Einmündungsbereich Linden-/Schwarzwaldstraße einer verkehrlichen Verbesserung bedarf, stehe dabei außer Frage.

Die Schaffung von Wohnraum beschäftigt die Gemeinde ebenfalls. Laut Leyn würden im nächsten Sommer in Langenbrand auf dem Areal "Alter Kindergarten" die ersten privaten Bauvorhaben starten können. Größtes Projekt aber werde in Schömberg selbst das neu geplante Baugebiet im Gewann Hausäcker mit insgesamt 64 neuen Bauplätzen werden. Auch im Bereich "barrierefreier Wohnraum" werde "Zug um Zug einiges kommen", allerdings sei die Kommune hier stets nur "Vermittler" zwischen den jeweiligen Projektträgern.

Ein wichtiger Punkt ist der Tourismus. Bis kommenden Herbst soll der Pavillon beim Rathaus zur neuen Tourismuszentrale für Schömberg ausgebaut worden sein. Parallel werde noch in diesem Frühjahr der Bauantrag für den Aussichtsturm in Oberlengenhardt gestellt werden. Die hölzerne Konstruktion mit drei Aussichtsplattformen auf 20, 35 und 50 Metern Höhe soll durch einen Fahrstuhl barrierefrei zugänglich sein, wobei von der obersten Ebene später "als Highlight und erweiterte Attraktion" die "Flyline" starten werde, die Hochgeschwindigkeitsseilbahn. "Der Bau des Turmes ist unser Beitrag zum Tourismus und mit Sicherheit auch Startschuss für weitere Projekte."