Optimierung der Regenwasserbehandlung. Entlastung des Eulenbachs und Verbesserung der Wasserqualität.
Schömberg - Die Sanierung von Regenwasserbehandlungsanlagen in Schömberg ist ein zentraler Baustein für einen erfolgreichen Gewässerschutz.
Mit einem Zuschuss von 1,195 Millionen Euro beteiligt sich das Land Baden-Württemberg an der Optimierung der Regenwasserbehandlung im Einzugsgebiet der Kläranlage Schömberg.
Dank dieser Optimierungsmaßnahme, die insgesamt 1,494 Millionen Euro koste, solle zukünftig anfallendes Regenwasser gesammelt werden, um es nachfolgend kontrolliert und umweltverträglicher in das öffentliche Kanalnetz einzuleiten, informierte der Schömberger Bauamtsleiter Martin Dittler. Johannes Baur, mit Planung, Überwachung und Oberleitung beauftragter Bauingenieur, schilderte im Rahmen einer Besichtigung vor Ort sowohl den bisherigen Verlauf der Arbeiten als auch die weiteren Ausführungen.
Maßnahmen sollen Ende März fertig sein
Ende März sollen die gesamten Baumaßnahmen fertig sein. Der Regenüberlauf auf dem Gelände "Neue Mitte" wird umgebaut und der weiterführende Kanal bis zum Regenüberlaufbecken im Eulenbachtal aufdimensioniert. Dadurch wird es möglich, bei plötzlich auftretenden, starken Regenfällen eine kritische Wassermenge von 1000 Litern pro Sekunde zwischenzuspeichern. Anschließend wird das Wasser langsam dem weiterführenden Kanal und schließlich der Kläranlage im Eulenbachtal zugeführt.
Dieses Projekt werde in mehreren Abschnitten bewerkstelligt, erklärte Baur. Die Arbeiten zwischen Brunnenstraße und Hugo-Römpler-Straße seien zuerst ausgeführt worden, um nicht mit den Baumaßnahmen im Bereich "Neue Mitte" zu kollidieren. Dann sei gleichzeitig an drei Baustellen im Eulenbachtal gearbeitet worden. Momentan werde zwischen dem Eulenbach auf Höhe des Dr.-Schröder-Wegs bis zur Brunnenstraße gebaut. Das Wasser des Eulenbachs sei im Zuge der Kanalarbeiten kurzzeitig umgeleitet worden. Beim Einbau der neuen Betonrohre mit einem Durchmesser von 70 bis 100 Zentimetern werde die Baugrube mit Spundwänden aus Baustahl gesichert.
Die Notwendigkeit der Sanierungsmaßnahmen wurde zuvor in einer umfassenden Schmutzfrachtberechnung festgestellt. Dabei wurden an den Eulenbach hinsichtlich der Schutzbedürftigkeit erhöhte Anforderungen gestellt, da dieser nicht kontinuierlich Wasser führe und im weiteren Verlauf in ein Wasserschutzgebiet fließe.
Bürgermeister lobt Verlauf der Bauarbeiten
Die Untersuchungen belegten, dass das vorhandene Beckenvolumen zur Regenwasserbehandlung zwar ausreichend sei, die angeschlossene Kanalisation jedoch zu gering dimensioniert. Deshalb werde bei Starkregen das Abwasser zu früh in den Eulenbach eingeleitet.
Zur Optimierung wurde nun bei dem Regenüberlauf bei der Brunnenstraße ein Drosselbauwerk in Stahlbetonweise erstellt. Der Einbau einer Strahldrossel gewährleistet eine hohe Abflussgenauigkeit bei großer Betriebssicherheit, da dadurch der Abfluss aus dem Becken unabhängig von der Stauhöhe auf einen konstanten Wert geregelt wird.
Zur Aufnahme der erhöhten Abwassermenge musste außerdem der nachfolgende, zu gering dimensionierte Hauptsammler ausgetauscht werden.
Schultes Matthias Leyn zeigte sich höchst beeindruckt vom Verlauf der Bauarbeiten. "Wir sind sehr zufrieden mit der Durchführung dieses Projekts; die Zusammenarbeit unter allen Beteiligten läuft hervorragend", fügte er mit Nachdruck hinzu.