Bürgermeister Matthias Leyn (von links), Eckard Mönch und Bürgermeister Carsten Lachenauer geben den Startschuss für die Mindestflurkonzeption.Foto: Touristik und Kur Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Mindestflurkonzeption erarbeitet / Extensive Beweidung vorgesehen / Einsatz für Artenvielfalt

Das Eulenbachtal, zwischen Schömberg und Unterreichenbach gelegen, soll mithilfe einer Mindestflurkonzeption vor Verbuschung bewahrt werden. Das soll auch die Artenvielfalt fördern – und dabei sollen Kühe, Schafe und Ziegen helfen.

Schömberg/Unterreichenbach. Das ehemals durchgängige Wiesental des Eulenbachs zwischen den Ortslagen von Schömberg und Unterreichenbach stellt sich heute überwiegend als Waldfläche mit einigen zusammenhängenden Waldwiesen dar.

In einer Mitteilung der Touristik und Kür Schömberg ist die Rede davon, dass man sowohl eine weitere Verbuschung, als auch die zusätzliche, naturgegebene Aufforstung im Eulenbachtal verhindern wolle. Deshalb sei eine Mindestflurkonzeption erarbeitet worden. Das Konzept sieht laut Mitteilung eine Offenhaltung des Tals unter anderem durch eine extensive Beweidung vor. Dafür erfolgte jüngst der Startschuss.

"Wir konnten engagierte Weidetier-Halter gewinnen, die ihre Tiere entlang des Eulenbachs und an den Hängen des Tals weiden lassen, um einem weiteren Zuwachsen entgegen zu wirken", erklärte Schömbergs Bürgermeister Matthias Leyn. An der Landschaftspflege beteiligt seien Eckard Mönch, Mario Theurer sowie Christina und Tobias Rentschler. Außerdem sichere dieses Engagement bedrohte Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt. "Diese wunderbare Natur prägt die Lebensqualität unserer Gemeinden", verwies Leyn auf die Bedeutung des Erhalts der Landschaft, steigere es doch zusätzlich den Erholungswert.

Förderung durch die EU

"Mit der Beweidung pflegen wir unsere traditionelle Philosophie", unterstrich Mönch die Ausrichtung der Unteren Kapfenhardter Mühle. Kühe, Ziegen und Schafe werden im Bereich der Mönchwiesen, auf den Flächen unterhalb des Skilifts in Schömberg sowie zwischen Jägerhof und Kapfenhardter Mühlen grasen.

"Die Offenhaltung des Eulenbachtals ist ein Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft in unserer Umgebung", unterstrich Unterreichenbachs Bürgermeister Carsten Lachenauer. Die Förderung durch die Europäische Union unterstreiche diese Bedeutung, sagte Unterreichenbachs Bürgermeister Carsten Lachenauer. Aus dem "Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums" und vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg im Rahmen der Landschaftspflegerichtlinie wird die Maßnahme mit 50 Prozent gefördert.

Das Ziel sei laut Mitteilung die Sicherung und Entwicklung einer nachhaltigen Landbewirtschaftung unter Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes. Die Bewirtschaftung solle demnach die biologische Vielfalt und auch die Kulturlandschaft erhalten.

Nach Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde Landratsamt Calw werden laut Mitteilung der Touristik und Kur Schömberg von den Tierhaltern knapp neun Hektar Wiesenfläche kurz und intensiv beweidet.

Zum Start der Maßnahme wurden Schilder aufgebaut, die Spaziergängern und Wanderern das Vorhaben der Mindestflurkonzeption erläutern sollen.