Kommunales: Ulrich Schulze, Geschäftsführer des Diakonissenvereins Siloah, stellt Pläne für Pflegeplätze vor
Das Vorhaben des Evangelischen Diakonissenvereins Siloah mit Sitz in Pforzheim in Schömbergs Neuer Mitte nimmt immer konkretere Formen an.
Schömberg. Die Organisation hat oberhalb des neu entstehenden Kindergartens ein rund 5000 Quadratmeter großes Grundstück gekauft. Dort plant Siloah, ein Pflegeheim mit Betreutem Wohnen zu bauen. In seiner Sitzung am Dienstagabend beschäftigte sich der Gemeinderat mit dem Projekt.
Bauherr ist relativ flexibel
Das Gremium beschloss einstimmig, einen entsprechenden Bebauungsplan aufzustellen. Die Öffentlichkeit soll informiert und die betroffenen Behörden um ihre Stellungnahmen gebeten werden. Die Gemeinderäte würden den Bebauungsplan mindestens noch drei Mal sehen, versicherte Bürgermeister Matthias Leyn.
Der Stadtplaner und Architekt Peter Schneider vom Büro Schöffler, Stadtplaner, Architekten mit Sitz in Karlsruhe sagte, dass ein Angebotsbebauungsplan aufgestellt wird. Das bedeutet, dass der Bauherr bei der Verwirklichung seines Vorhaben flexibel ist: "Das Baufenster ist relativ groß", so Schneider. Geprüft werden müssten noch die Schallbelastung. Außerdem gehe es um den Artenschutz und die Entwässerung.
Ulrich Schulze, Geschäftsführer des Diakonissenvereins Siloah, stellte dem Gremium das Projekt vor, das wohl zwischen zwölf und 15 Millionen Euro kostet. Im Erdgeschoss sind die Tagespflege und die Verwaltung untergebracht. Außerdem soll es ein Café geben. Ins erste Obergeschoss werden zwei Wohngruppen mit je 15 Betreuungsplätzen eingerichtet. Die Zimmer haben eine Fläche von rund 25 Quadratmetern. Es sind die klassischen Pflegeplätze.
Im zweiten Obergeschoss gibt es 22 Wohneinheiten. Dort haben die Zimmer eine Fläche von etwa 35 Quadratmetern. Die Menschen dort sind in der Lage, selbstständig zu leben. Sie können aber Angebote des ambulanten Pflegedienstes hinzukaufen. Ins Dachgeschoss kommen zwölf Appartements mit eineinhalb bis zweieinhalb Zimmern und einer Fläche zwischen 40 und 60 Quadratmetern. Auch die dortigen Bewohner können Leistungen des ambulanten Pflegedienstes hinzukaufen. Geplant sind drei Vollgeschosse. "Der Architekt steht in den Startlöchern", sagte Schulze in der Gemeinderatssitzung.
Die Nachfrage ist vorhanden
Ulrike Mayrhofer (CDU) sprach von einem ganz besonderen Projekt. Sie wollte wissen, ob es bereits Anfragen gebe. Er wisse von fünf Anfragen, antwortete Schulze. Es könnten inzwischen aber schon mehr sein.
Michael Nothacker (CDU) kritisierte, dass ein massives Bauwerk mit einer Höhe zwischen 15 und 18 Metern entstehe. Auch die Zahl der Stellplätze sowie mögliche Altlasten müssten angesprochen werden.
Der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV), Gerold Kraft, befürchtet ein Schattenloch zum Kindergarten hin. Auch Jörg Krax (Mensch, Umwelt, Zukunft) sah die Höhe des Gebäudes kritisch. Er befürchtet, dass der Garten nicht trocken wird.
Tino Bayer (UWV) merkte an, dass die Zimmer etwas klein seien. Schulze erwiderten, dass auch die Kosten bedacht werden müssen.
Aufgrund der kritischen Stimmen regte Joachim Zillinger (CDU) an, dass der Bauherr eine Projektion zur Verfügung stellen solle, wie sich das Gebäude in die Umgebung einfügt. Er gab zu bedenken, dass sich in der Nähe des neuen Pflegeheims auch Gebäude befinden, die aus den 1920er- und 1930er-Jahren stammten und Walmdächer hätten.
(wk). Der Evangelische Diakonissenverein Siloah betreibt in Pforzheim das Siloah St. Trudpert Klinikum sowie vier Pflegeheime im Enzkreis und in der Goldstadt. Das geplante Pflegeheim in der Gemeinde Schömberg ist das erste im Landkreis Calw.