Das Hotel Krone ist bereits geschlossen und als Flüchtlingsunterkunft im Visier des Landkreises. Foto: Stocker

Gebäude ist als Unterkunft umstritten. Geschäftsleute sowie Anwohner bevorzugen anderen Standort.

Schömberg - Neben dem Aktionstag war am Sonntag der bevorstehende Verkauf des Hotels Krone das Thema in der Bevölkerung. Es war nämlich durchgesickert, dass der Landkreis Calw diese Immobilie als mögliche Flüchtlingsunterkunft im Visier hat.

 

Rund 130 Personen könnten hier Quartier beziehen. "Wir befürworten kleinere und überschaubarere Strukturen", fasste Rainer Zillinger die Meinung verschiedener Geschäftsleute und Anwohner hierzu zusammen. Dies haben sie auch mit Unterschriften bekräftigt. Außerdem, so der Malermeister, widerspreche das Vorhaben der Entwicklung, die für die Liebenzeller Straße vorgesehen sei und für die es bereits konkrete Planungen geben würde.

Alle sind überrascht, dass das Hotel plötzlich geschlossen blieb. "Ich wollte eigentlich noch zwei Wochen öffnen, aber aufgrund der Reaktionen habe ich mich anders entschieden", so Hotelbetreiberin Beate Bürkin auf die Frage, ob sie ihr Hotel aufgeben möchte. Weitere Ausführungen machte sie nicht.

"Der Landkreis hat in unserer Gemeinde einige Objekte im Visier, aber er verhandelt nur direkt mit den Besitzern", sagte Bürgermeister Matthias Leyn gegenüber unserer Zeitung. Auch er hatte erst in der vergangenen Woche davon erfahren, dass das Hotel überhaupt zur Disposition steht. Zunächst soll das Vorhaben dem Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung vorgestellt werden. "Der Prozess einer gemeinsamen Entscheidungsfindung startet erst jetzt", lenkte Leyn den Blick auf die kommenden politischen Vorgänge. Hier solle es auch eine öffentliche Diskussion geben.

Eine einvernehmliche Lösung mit den Gremien und den Verantwortlichen streben auch die Geschäftsleute an, wie Zillinger untermauerte. Es gehe nicht um die Ablehnung einer Einrichtung zur Flüchtlingsunterbringung, sondern um einen anderen Standort. „Wir schlagen Alternativen vor und wollen prüfen, ob sie infrage kommen", so Zillinger. Er denkt dabei unter anderem an leere Gewerbegebäude.

Eine sachliche Auseinandersetzung begrüßt auch der Bürgermeister. Das zeuge von einem demokratischen Prozess, in dem auch Bedenken zum Ausdruck kommen dürften, so Leyn.