Martin Herrmann glänzte mit einem hochintelligenten, verdrehten Humor Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Kabarettist Martin Herrmann begeistert bei seinem Besuch in der Se(h)e-Bühne die Gäste

Schömberg. Freunde des Kabaretts durften sich freuen: Als ein echter Volltreffer erwies sich der Auftritt des Kabarettisten Martin Herrmann in der Se(h)e Bühne im Haus am Park in Schömberg. Mit der Verpflichtung des gebürtigen Augsburgers setzte der Kaffee-Gässle-Verein einen weiteren Meilenstein in seiner Erfolgsgeschichte.

Herrmann war auf eine ganz besondere Art einfach gut. Im Verlauf seines Programms "Keine Frau sucht einen Bauern" bogen sich die Besucher vor Lachen. Da gab es Ausführungen wie: "Die Scheidungsquote in den Städten liegt bei 50 Prozent, auf dem Land herrscht dagegen Stabilität. Der Grund: keine Frauen. Die sitzen in den Städten und lassen sich scheiden. So würden sich fernseherprobte Städter schon als Bauer verkleiden, um eine Frau zu finden. Seine Sprüche, Anekdoten, Lieder und Gedichte waren durchweg tiefgründig, überwiegend hochintelligent und von einem ganz besonders verdrehten Humor.

Man musste aufmerksam zuhören, auf den Dialekt und die Ausdrucksweise achten. Bei ihm kamen ganz einfache Feststellungen wie "Es gibt durchaus bessere Noten, wenn man auf eine Prüfung lernt" oder "in der Schule gibt es bald keine Tafeln mehr. Von den Schülern kommt ja eh keiner mehr vor, wenn ihm das der Lehrer sagt" richtig gut an.

Viele Themen gestreift

Herrmann streifte in seinem Programm viele Themen und ging dabei immer wieder auch auf die Gäste im "Schwimmbecken" ein. Ob im Partnerfindungsprogramm mit dem Hinweis "Schnarchen heißt, der Mann ist da, aber er richtet keinen Schaden an" oder beim Thema "Dekolleté Paradoxon – da wird einem etwas gezeigt, aber man darf nicht hinschauen" sammelte der Gewinner des Baden-Württembergischen Kleinkunstpreises 2018 Pluspunkte am Fließband.

"Vieles reimt sich, wenn auch nicht sofort", stieg Herrmann in die stürmisch geforderte erste Zugabe ein. Dabei blieb es nicht. Der Kabarettist – "in Berlin haben unbekannte einen 30 Meter langen Tunnel zu einer Bank gegraben. Ganz offenbar gibt es in der Hauptstadt noch Bauvorhaben die gelingen" – musste drei Mal nachlegen, ehe ihn die Gäste von der Bühne ließen. "Sie haben uns heute exzellentes Kabarett geboten", lobte Ludgera Petermann vom Kaffee-Gässle-Verein.