Die "Zwanzig zaumäßigen Zwanzger" ziehen am Aschermittwoch durch das Narrenstädtle Schömberg und verteilen gegen eine Spende saure Heringe. Damit füllen die Jahrgänger ihre Kasse wieder auf, die während der Fasnet naturgemäß ziemlich gelitten hat. Fotos: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwanzger: Schömberger Rekrutenjahrgang zieht am Aschermittwoch durch die Stadt und verteilt gegen eine Spende saure Heringe

Von Bernd Visel

Sie lachen und strahlen übers ganze Gesicht. Und spüren nach der Fasnet ein leichtes Kratzen im Hals: Die Schömberger "Zwanzger" haben anstrengende, aber schöne Tage hinter sich. Gestern haben sie Salzheringe im Narrenstädtle verteilt.

Schömberg. Auch am Aschermittwoch sind die "Zwanzig zaumäßigen Zwanzger" schon früh auf den Beinen. Die lustige Truppe zieht mit einem Leiterwägelchen durch die Straßen, besucht örtliche Firmen und das Rathaus. Verteilt werden saure Heringe. "Gegen eine Spende für die Jahrgangskasse", sagt Larissa Kiener, die neben Felizitas Balzer, Nico Seifert, Angelina Stingel, Lukas Peter und Katharina Hotz eine der Sprecherinnen des Jahrgangs ist.

"Die Kasse ist leer. Und wir müssen noch Rechnungen in den Gasthäusern bezahlen", spricht sie sogleich eine Passantin an. 130 Heringe haben die "Zwanzger" bei sich. Bis abends, glaubt Lukas Peter, würden diese wohl an den Mann oder die Frau gebracht sein. Dann gehe es zum gemeinsamen Essen in die "Waldschenke". Zum Schneckenessen? "Nein, das überlassen wir anderen", winkt Felizitas Balzer ab.

Und schon ziehen die Zwanzger mit Zylinder und Frack weiter und freuen sich darauf, "den nächsten Duck zu doa", wie Katharina Hotz sagt: "In jeder Firma nehmen wir ’was mit und hängen es ans Lattenkreuz."

Die Schömberger Zwanzger haben harte Tage hinter sich. "Das war unglaublich, einfach saumäßig", freut sich Angelina Stingel. Und Nico Seifert stimmt ihr zu: "Da hat einfach alles gepasst. Wir waren ein rechter Sauhaufen."

Dass die Jahrgänger bei der Fasnet viel Spaß hatten unf kräftig gefeiert haben, ist zu hören. Die Stimmbänder sind arg strapaziert, so wie es sich nach den närrischen Tagen auch gehört: "Es war anstrengend. Wir haben kaum geschlafen, sind spät ins Bett gekommen, und morgens um acht mussten wir schon wieder raus", erinnert sich Katharina Hotz und lobt ihre Mitstreiter: "Und es waren fast immer alle pünktlich. Wir haben jede Sekunde der Fasnet genossen"

Die vergangenen Tage werden die Zwanzger so schnell nicht vergessen. Höhepunkt, sagen sie übereinstimmend, sei der Fasnetssonntag mit dem Verkauf des Narrenblättles gewesen. Nach der Kirche seien sie von Haus zu Haus gezogen. Das habe großen Spaß gemacht. Und auch die Narrenmesse selbst sei "ganz toll" gewesen, lobt Larissa Kiener Diakon Oliver Pfaff, der "eine klasse Predigt" gehalten habe.

Und dann war da noch der Rosenmontag. An diesem Tag sind die Zwanzger mit den beiden "Husaren" von Wirtschaft zu Wirtschaft gezogen. Für die Jahrgänger ein "einmaliges Erlebnis", für das sie Roland "Done" Mager und Armin "Mosche" Müller einen großen Dank aussprechen. Noch etwas blieb haften: "Ein Busfahrer hat uns bei Regen vom Marktplatz zum ›Plettenberg‹ mitgenommen. Einfach so." Überhaupt das Wetter: "Das war saumäßig. Aber wir haben das Beste draus gemacht", weiß Lukas Peter. Niemand widerspricht.

Am kommenden Fackelsonntag sind die "Zwanzig zaumäßigen Zwanzger" noch ein letztes Mal im Einsatz. Dann ist für sie eine einmalige Fasnetssaison zu Ende, für deren Gelingen sie den Zunftoberen, den Maschgera in den Kneipen, den Wirten und auch den Eltern danken: "Denn nicht die Zwanzger machen die Fasnet aus, sondern alle, die für gute Stimmung sorgen."