Daher sei absehbar, dass die Verordnungen weiter verschärft würden, auch was den Einbau neuer Heizungen angehe. So sei beispielsweise ab 2026 eine neue Ölheizung nur noch mit einem regenerativen Anteil über Wärmepumpe, Fotovoltaikanlage oder Kollektoren möglich.
Daher stelle sich zwangsläufig die Frage: Was kann der private Verbraucher tun? Die Antwort ist für Dannecker klar: "Den Energiebedarf fürs Heizen durch die Dämmung des Gebäudes reduzieren und etwa mittels einer Pelletsheizung oder einer Wärmepumpe auf regenerative Energien setzen. In Verbindung mit einer Fotovoltaikanlage und eines Stromspeichers ist der Hausherr dann weitgehend energie-autark."
Als gelungenes Beispiel einer solchen Sanierung nennt Dannecker das Gebäude von Lukas Pfenning in der Hochbergstraße in Schörzingen. Das in den 1960er-Jahren erbaute Haus sei auf den Effizienzhaus-Standard 55 mit der Dämmung der Kellerdecke, des Dachs, dem Einbau einer Lüftungsanlage und anderem mehr gebracht worden. Angesichts des Klimawandels mit immer wärmeren Temperaturen setzt Dannecker auch auf einen sommerlichen Wärmeschutz. Dieser könne durch Holzweichfaserplatten erreicht werden, die über die Dachsparren kommen. Damit erreiche man im Dachgeschoss eine Temperaturminderung von etwa vier bis fünf Grad, was ein angenehmes Raumklima zur Folge habe.
Bei einer Rundumsanierung könne eine Energieeinsparung von 70 bis 80 Prozent erzielt werden, weiß Dannecker. Das alles sei natürlich nicht umsonst zu erhalten. Der Energieberater rechnet bei einem Einfamilienhaus dafür mit Kosten zwischen 150 000 bis 200 000 Euro. Allerdings gebe es vom Staat hohe Zuschüsse, in Baden-Württemberg bis zu 42,5 Prozent bei einer Höchstfördersumme von 120 000 Euro pro Wohneinheit. Lasse sich der Eigentümer von einem anerkannten Energieberater einen Sanierungsfahrplan erstellen, gebe es fünf Prozent mehr an Fördergeldern.
Für Dannecker ist klar: "Solche Investitionen ins Wohneigentum rechnen sich und amortisieren sich bei den gegenwärtigen Konditionen in zehn bis zwölf Jahren. Neben der Energieeinsparung und dem damit verbundenen Umweltschutz sei ebenfalls zu bedenken, dass es aktuell keine Zinsen für Bankguthaben gebe; die Preise für Immobilien jedoch hätten sich stetig erhöht. "Mit einer Sanierung und dem Einbau einer modernen Heizung investiere ich in den Werterhalt meines Hauses und erziele damit auch eine Wertsteigerung der Immobilie. Und dabei ist der künftige Preisanstieg bei fossilen Energien noch gar nicht mit eingerechnet."
Hausherren, die mit einer Gebäudesanierung liebäugeln, rät Dannecker, längerfristig zu planen, weil Energieberater und Handwerker gut ausgelastet seien. Zudem benötige die Bewilligung der Fördergelder etwas Zeit.
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