Mehr Personal führt zu höheren Kosten / Nachfrage nach Plätzen für Kinder ab zwei Jahren steigt
Von Heinz Ziegelbauer
Schömberg. Die Ausweitung des Angebots in den Kindergärten Bieselsberg und Langenbrand erfordert mehr Personal - und führt zu höheren Kosten von rund 27 000 Euro. Der Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss des Gemeinderats zeigte sich deshalb am Dienstagabend damit einverstanden, dass die Verwaltung einen Vorschlag für eine Erhöhung der Elternbeiträge ausarbeitet.
Ohne Berücksichtigung der Krippenplätze stehen in Kindergartenjahr 2015/16 insgesamt 260 Plätze zur Verfügung, wobei sich unter Berücksichtigung der Aufnahmen im laufenden Jahr die Auslastung in der Einrichtung an der Talstraße auf 98,4 Prozent, im Kindergarten an der Schillerstraße auf 100 Prozent, in Bieselsberg auf 131,8, in Langenbrand auf 107,8 , in Oberlengenhardt auf 81,8 und in Schwarzenberg auf 95,5 Prozent belaufen. Daraus ergibt sich laut Hauptamtsleiterin Evelyn Foerster eine durchschnittliche Gesamtauslastung aller Kindergärten von 101,5 Prozent.
Im Falle einer Aufstockung um eine Kleingruppe in Bieselsberg lägen diese Werte in den beiden kommenden Jahren bei rund 95 Prozent. Nicht berücksichtigt sind Kinder bei Flüchtlingszuweisungen, welche die Auslastungszahlen erhöhen würden.
Zu beobachten ist den Ausführungen von Foerster zufolge, dass die Nachfrage nach Kindergartenplätzen für ab Zweijährige zunimmt. "Ich habe keine Sorge, dass wir eine Unterbelegung haben werden", sagte sie.
Im Jahr 2014 beliefen sich die Ausgaben für die sechs Kindergärten auf 2,51 Millionen Euro mit Einnahmen aus Kindergartenentgelten, Zuschüssen aus dem Finanzausgleich und mit sonstigen Einnahmen in Höhe von 1,03 Millionen Euro. Womit sich der Zuschussbedarf auf rund 1,48 Millionen beläuft, was einem Kostendeckungsgrad von 41 Prozent entspricht. Der Anteil der Kindergartenentgelte belief sich mit 300 000 Euro auf zwölf Prozent der Gesamtkosten. Angedeutet wurde von Foerster und Bürgermeister Matthias Leyn eine Erhöhung der Elternbeiträge in die Richtung der vom Gemeindetag Baden-Württemberg empfohlenen Beträge.
"Unsere Kindergärten sind kein Luxus, es gibt nichts einzusparen"; und: "Wir haben eine sehr gute Kinderbetreuung, wir müssen das Entgelt erhöhen", solche Stimmen waren aus der Mitte des Ausschusses zu hören. Angesprochen wurde eine soziale Staffelung der Beiträge, wie sie früher schon praktiziert worden ist. Foerster hielt dem entgegen, dass das Einkommen der Eltern nicht exakt zu ermitteln sei. Allenfalls könne man an eine Ermäßigung für Alleinerziehende denken.
In seinem einstimmigen Beschluss empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat, die Zahlenfortschreibung 2015 bis 2018 zustimmend zur Kenntnis zu nehmen und die Kindertagesstätte in Bieselsberg um eine Kleingruppe und um eine 90-Prozent-Stelle aufzustocken. Um in Langenbrand in einer Kleinkindgruppe künftig mehr als fünf Ganztageskinder aufzunehmen, erging die Empfehlung an den Gemeinderat zu einer Aufstockung um eine 70-Prozent-Stelle.