Kommunales: Gemeinderätin Gabriele Freimüller nach fast 19 Jahren verabschiedet
Den breitesten Raum in der Gemeinderatssitzung am Dienstag nahm die Verabschiedung der langjährigen Gemeinderätin Gabriele Freimüller der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV) ein.
Schömberg. Sie gehörte dem Gremium seit Dezember 1999 an. Ihr Ausscheiden hat sie im Mai beantragt und dafür persönliche sowie gesundheitliche Gründe angeführt. Das Gremium gab diesem Antrag einstimmig statt. Bürgermeister Matthias Leyn betonte in seiner Würdigung die kompetente und verlässliche Arbeit der scheidenden Gemeinderätin, die sie mit politischem Gespür und großem Sachverstand geleistet habe. Auch durch ihr vielfältiges soziales Engagement zum Beispiel bei Schömsala und in der Jugendarbeit habe sie in der Gemeinde Präsenz gezeigt und so auch eine besondere Darstellung nach außen gegeben. "In den fast 19 Jahren hatten Sie einige weitreichende Beschlüsse und Entscheidungen mitzutragen und Sie waren stets bestrebt, das Beste zu erwirken und zu erreichen. Und das Gute ist. Sie bleiben ja weiterhin in Schwarzenberg im Ortschaftsrat." Als Dank und Anerkennung überreichte Leyn eine Ehrenurkunde sowie ein Geschenk aus Schömberg.
Überwiegend mit Freude bei der Sache
Freimüller bedankte sich für die lobenden Worte. "Die Tätigkeit hat mir überwiegend viel Freude gemacht. Ich habe versucht, nach bestem Wissen und Gewissen zu entscheiden. Manche Entscheidung fiel mir schwer und ich hätte manches Mal lieber anders entschieden, wie beim Thema Wasserzins zum Beispiel." Es sei ihr in letzter Zeit durch gesundheitliche Herausforderungen zunehmend schwer gefallen, die umfangreichen Vorlagen zu lesen. Deshalb habe sie sich zu dem Schritt entschlossen, vor Ablauf der Wahlperiode aus dem Gemeinderat auszuscheiden. "Ich bedanke mich bei allen Bürgern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben. Dem Gremium danke ich für die Zusammenarbeit und wünsche weiterhin gute Entscheidungen, auch ohne mich", sagte sie zum Schluss.
"Mich hat die Ankündigung deines Ausscheidens überrascht, aber wir können deine Beweggründe nachvollziehen", sagte der Fraktionsvorsitzende der UWV, Gerold Kraft. "Vor allem die sozialen Themen waren dir immer wichtig und du hast uns darauf hingewiesen, dass Frauen oftmals eine andere Sicht auf anstehende Entscheidungen haben", würdigte er die gute Zusammenarbeit mit Freimüller in der Fraktion, auch in vergangenen "heißen Jahren". Vor allem Freimüllers Sachverstand als Juristin werde der Fraktion fehlen und ihr Humor.
"Ich denke, wir haben immer einen guten Umgang in den Fraktionen gehabt, auch wenn es in der Presse teilweise anders dargestellt wurde", betonte Andreas Ehnis (CDU) zum Abschied der Kollegin. Die Fraktionsvorsitzende der SPD, Susanne Ring, sieht den Abschied Freimüllers zwar mit Wehmut, aber auch mit Dank. "Vor allem aus sozialer Sicht fällt es uns schwer, dich ziehen zu lassen. Wir konnten Dinge ganz anders beraten, weil du draußen vernetzt bist und uns die Dinge so ohne Umweg nahebringen konntest."
Leyn verpflichtete im Anschluss Ralf Nechwatal aus Schömberg als Nachrücker in den Gemeinderat. Der neue UWV-Gemeinderat bekam vom Bürgermeister einen Packen Lektüre für die Sommerpause zur Einarbeitung. Nach dem Ausscheiden von Freimüller waren auch die Ausschüsse neu zu besetzen. Nechwatal gehört künftig dem Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss und dem Umlegungsausschuss als ordentliches Mitglied an. Stellvertreter ist er im Ausschuss für Technik und Umwelt, im Friedhofsausschuss und im Zweckverband Interkom Nordschwarzwald.
Vorschlagsliste fürs Schöffenamt
Die Aufstellung der Vorschlagsliste zur Wahl der Schöffinnnen und Schöffen am Landgericht Tübingen und am Amtsgericht Calw für die Jahre 2019 bis 2023 wurde beschlossen und die Bauabrechnung zur Sanierung des Bürgerhauses in Langenbrand in Höhe von rund 216 000 Euro genehmigt. Erfreulich ist hierbei, dass sich im Vergleich zum Angebot Minderausgaben von rund 14 000 Euro ergaben. Die Betoninstandsetzungsarbeiten am Regenüberlaufbecken Bieselsberg vergab das Gremium an die Firma R. Lach GmbH zu einem Angebotspreis von 174 012,08 Euro brutto. Der Empfehlung des TU, einen Bebauungsplan "Dr. Martenyi – Pflegeheim" in Schömberg aufzustellen, folgte der Gemeinderat. Zum Beschluss sagte der Bürgermeister, dass hierzu die Modalitäten noch mit den Anwohnern abgeklärt werden müssten. Die Neubestellung der Mitglieder des Gutachterausschusses zum 1. August der Gemeinde Schömberg wurde laut der Vorlage des TU beschlossen. Gemeinderat Joachim Dillinger (CDU) regte an, beim Neubaugebiet "Hausäcker" eine Untersuchung zum Bau einer zentralen Heizungsanlage einzuleiten. Außerdem müssten trotz ausfallender Ortsbegehung die dem Bauhof sicher bekannten Schlaglöcher ausgebessert werden.