Firmengruppe Krause investiert 19 Millionen Euro in ehemaliges BFW-Areal. Gemeinde trägt Kosten für Abriss.
Schömberg - Auf das ehemalige Gelände des Berufsförderungswerks in Schömberg an der Hugo-Römpler-Straße sind inzwischen die Bagger angerollt. Das Areal ist rund 21 000 Quadratmeter groß. Darauf sollen Geschäfte und Wohungen entstehen. Gestern hat an der Baustelle ein Pressegespräch stattgefunden, an dem auch Bürgermeisterin Bettina Mettler teilnahm.
Ihr bereitete es viel Spaß, wie sie hinterher sagte, sich selbst in die Kabine eines Baggers zu setzen und damit zu beginnen, eines der Häuser einzureißen.
Das Areal gehört inzwischen der Firmengruppe Krause mit Sitz im oberfränkischen Bayreuth. Nach den Worten von Uwe Reinhard, bei dem Unternehmen zuständig für die Standortentwicklung, wird ein Bau für einen Vollsortimenter mit einer Fläche von 1700 Quadratmetern errichtet. Hinzu kommt ein Drogeriemarkt mit 650 Quadratmetern Verkaufsfläche sowie ein Bäckereicafé, das mit 250 Quadratmetern veranschlagt ist. Außerdem sind 600 Quadratmeter für den örtlichen Bedarf eingeplant.
Darüber hinaus werden 30 Einheiten für betreutes Wohnen errichtet. Zudem werden vier Wohngemeinschaften verwirklicht, in denen jeweils acht Personen leben. Hinzu kommt eine Einrichtung für die Tagespflege, war von Reinhard zu erfahren.
Insgesamt investiert die Firmengruppe 19 Millionen Euro einschließlich Grundstückskauf, teilte Reinhard weiter mit. Die Kosten in Höhe von einer Million Euro für den Abriss der alten Gebäude übernimmt nach seinen Worten die Gemeinde.
Die Gebäude hätten mindestens zehn Jahre lang leer gestanden, war von Rathauschefin Mettler zu erfahren. Aufgrund von Überkapazitäten in der beruflichen Rehabilitation habe das BFW die Gebäude seinerzeit nicht mehr benötigt, sagte sie. Nach ihren Worten ist es das größte Projekt in der Gemeinde seit vielen Jahren. Reinhard geht davon aus, dass im Frühjahr 2014 die Arbeiten beginnen. Sie dauern voraussichtlich 15 Monate, sodass im Spätsommer 2015 alles fertig ist.
Diplomingenieur Jürgen Traub, Geschäftsführer des Unternehmens Kom-pakt GmbH, geht davon aus, dass im November die Abrissarbeiten abgeschlossen sind. Nach seinen Berechnungen fallen 20 000 Tonnen Bauschutt an. Das wären 700 bis 800 Lastwagen-Fuhren. Dabei handele es sich um sauber getrenntes, sortenreines Material, das nicht abtransportiert werden müsse. Hinzu kämen jedoch 1600 Tonnen an gemischten Substanzen, wie zum Beispiel Asbestzement, das abtransportiert und entsorgt werden müsse. Das seien 160 Ladungen. Er teilte mit, dass man in der vorvergangenen Woche das erste Gebäude abgerissen habe. Vergangene Woche sei mit dem Abbruch des zweiten Bauwerks begonnen worden.
"Am Donnerstag kommt der Longfrontbagger", so Sven Recklebe von der Oberbauleitung des Unternehmens "Sanierung im Erd- und Rückbau GmbH" (SER) aus Heilbronn. Die Firma ist zuständig für den Abriss der Bauwerke. Der besondere Bagger habe eine Arbeitshöhe von 24 Metern, informierte Recklebe.