Der Gemeinderat Schömberg sprach sich gegen das Einrichten stationärer Geschwindigkeitsmessanlagen auf dem Gemeindegebiet aus. Foto: Fisel

Im Verkehr erzieherische Maßnahmen bevorzugt. Ehnis fordert Aktion für Schwarzenberg zur Reduzierung der Geschwindigkeit.

Schömberg - Der Landkreis Calw möchte ein Konzept für künftige stationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen erarbeiten. Sämtliche Fraktionen des Gemeinderats Schömberg lehnen derartige Einrichtungen auf ihrem Gemeindegebiet grundsätzlich ab.

Hauptkriterium für das Aufstellen einer stationären Geschwindigkeitsmessanlage ist nach den Ausführungen des Landratsamtes das Vorliegen einer Gefährdungssituation. Es sollte an dieser Stelle zu einer nicht unerheblichen Anzahl von Verstößen gegen die festgelegte Höchstgeschwindigkeit kommen sowie das Verkehrsaufkommen insgesamt relativ hoch sein. Die Verwaltung sieht außerdem an zwei Ortseinfahrten – Schwarzwaldstraße und Liebenzeller Straße – ein besonderes Gefahrenpotenzial durch Kurhaus, Kurpark und Jugendhaus sowie Klinik und Altenheime.

Dieser Problematik waren sich die Gemeinderäte wohl bewusst, sie hatten jedoch grundlegende Bedenken im Hinblick auf die Effektivität einer stationären Einrichtung. Gerold Kraft (UWV) war überzeugt, dass flexible Messanlagen einen weitaus höheren Erziehungseffekt erzielen würden. "Vor einer stationären Anlage wird abgebremst, kurz danach wieder beschleunigt." Helmut Sperth, Sprecher der SPD-Fraktion, pflichtete ihm bei: "Temporäre Radarkontrollen und zusätzliche Geschwindigkeitsdisplays arbeiten auf lange Sicht wirksamer." Auch für den Standort Salmbacher Straße in Langenbrand legte Ortsvorsteher Siegfried Wankmüller trotz des besonderen Gefahrenpotenzials durch Bürgerhaus, Kirche, neues Gemeindehaus und Kindergarten sein Veto ein.

Diese Auffassungen wollte Andreas Ehnis (CDU) nicht teilen: "Ich sehe das anders! Wir Schwarzenberger würden uns freuen, wenn wir zwei stationäre Anlagen bekämen." Er werde auch in Zukunft nicht locker lassen, bekräftigte der Gemeinderat sein Plädoyer für eine geschwindigkeitsreduzierende Maßnahme in seinem Wohnort.

Joachim Zillinger bestätigte als CDU-Fraktionsvorsitzender, dass es in seiner Fraktion zu keinem Konsens bezüglich dieser Problematik gekommen sei, unterstrich hingegen die Notwendigkeit einer zweckdienlichen Maßnahme: "Tatsache ist, dass Schömberg sowohl ein hohes Verkehrsaufkommen hat als auch zu schnell gefahren wird."

Bürgermeisterin Bettina Mettler versicherte abschließend: "Wir werden auf jeden Fall weiterhin an verkehrserzieherischen Maßnahmen arbeiten."